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Kirchenkrise: Wagner tritt Gerüchten entgegen

Wagner vermutet Intrige aus liberalen Kreisen
Wagner vermutet Intrige aus liberalen Kreisen ©APA (Rubra)
Nachdem Pfarrer Josef Friedl als antizölibatären Priester mit Lebensgefährtin geoutet wurde, tritt der von der Bischofsweihe zurückgetretene Gerhard Maria Wagner dem hartnäckigen Gerücht entgegen, er habe einer schwangeren jungen Frau Geld für eine Abtreibung gegeben.

In der deutschen Zeitung “Tagespost” dementierte Wagner die Vorwürfe. Es handle sich um offenbar aus liberalen Kreisen gestreute Gerüchte, Wagner sprach von einer Intrige. “Das Ganze ist erstunken und erlogen”, wehrte sich der Geistliche gegenüber der Zeitung. Wie die “Tagespost” in ihrer Ausgabe am Donnerstag berichten wird, soll es Indizien dafür geben, dass der Vorwurf drei Tage vor der für 22. März geplanten Bischofsweihe an die Öffentlichkeit gespielt worden wäre, wenn Wagner nicht vorher den Papst um die Rücknahme der Ernennung gebeten hätte.

“In Windischgarsten glaubt das kein Mensch”, zeigte sich Wagner überzeugt. Dort sei sein Einsatz für den Lebensschutz allgemein bekannt. Hätte er tatsächlich eine Abtreibung unterstützt, hätte er sich “die Tatstrafe der Exkommunikation zugezogen”, sagte er im Zeitungsinterview. Der Pfarrer räumte aber ein, dass er einer jungen, schwangeren Frau Geld gegeben hätte, damit sie ihr Kind austragen könne.

Schwangerschaften habe es unter den in der Katholischen Jungschar engagierten Jugendlichen mehrfach gegeben, hieß es in dem Artikel weiter. Dass er jemanden deswegen aus der Jugendarbeit verjagt habe, bestreitet Wagner. Allerdings: Wenn jemand unverheiratet mit einem Partner zusammen lebe, könne er nicht zugleich eine leitende Position in der Katholischen Jungschar oder im Pfarrgemeinderat haben, so der Geistliche. “Alle haben gewusst, dass es Spielregeln gibt.”

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