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Massendemos in Spanien gegen Abtreibung

Religiöses Lager Spaniens ging auf die Straße
Religiöses Lager Spaniens ging auf die Straße ©APA (epa)
Am Sonntag haben in der spanischen Hauptstadt Madrid rund 100.000 Menschen - eine halbe Million nach Angaben der Veranstalter - gegen die geplante Liberalisierung der spanischen Abtreibungsgesetze protestiert. Knapp 100 verschiedene katholische Organisationen, soziale Bürgerinitiativen, Pro-Leben- und Anti-Abtreibungsplattformen hatten zum "Marsch für das Leben" aufgerufen.

Über mehrere Kilometer führte der Protestmarsch vom Gleichheitsministerium bis hin zum Neptuno-Brunnen quer durch das Zentrum der spanischen Hauptstadt. “Es existiert kein Recht zu töten, es existiert das Recht auf Leben” war auf den Plakaten der Massendemonstration zu lesen.

Auch in 50 anderen spanischen Städten fanden kleinere Protestmärsche gegen die Abtreibungsreform statt, auf denen das “Manifest von Madrid” vorgelesen wurde. Bereits in der vergangenen Woche startete die katholische Kirche eine eigene landesweite Protestkampagne gegen die Liberalisierung der Abtreibungsgesetze. Unter dem Motto “Schütze mein Leben” wurden in Kirchengemeinden und katholischen Zentren acht Millionen Broschüren sowie 30.000 Protestplakate verteilt, in denen sich die spanischen Bischöfe gegen die Liberalisierung von Abtreibung stellen.

Die Abtreibungsreform der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Rodriguez Zapatero sieht eine straffreie Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche vor. Zudem sollen Minderjährige ab 16 Jahren künftig eine Abtreibung ohne Einverständnis ihrer Eltern vornehmen lassen dürfen. Bei Missbildung des Fötus sowie bei Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit der werdenden Mutter sollen Abtreibungen noch bis zur 22. Woche erlaubt sein.

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