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Sony Ericsson streicht 2.000 Stellen

Der Handyhersteller Sony Ericsson streicht nach einem dramatischen Absatzeinbruch und roten Zahlen zu Jahresbeginn weitere 2.000 Stellen.

Damit sollten 400 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden, teilte das Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Elektronikkonzerns Sony und des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson am Freitag in London mit. “Wir passen unser Geschäft den neuen Marktrealitäten an, um das Unternehmen so schnell wie möglich wieder profitabel zu machen”, sagte Unternehmenschef Dick Komiyama. Im ersten Quartal 2009 verbuchte das Unternehmen millionenschwere Verluste.

 

Sony Ericsson hat zuvor zwei Sparprogramme über insgesamt 480 Mio. Euro aufgelegt. In diesem Zuge sind bereits 2.000 Mitarbeiter gegangen. Sony Ericsson schätzt, dass die branchenweiten Handy-Verkäufe in diesem Jahr um mindestens 10 Prozent unter den 1,19 Milliarden des Vorjahres liegen werden. Bisher hatte das Unternehmen nur ein halb so großes Abrutschen erwartet.

Im ersten Quartal brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,70 auf 1,74 Mrd. Euro ein. Das führte zu einem Verlust vor Steuern von 370 Mio. Euro nach einem Gewinn von 193 Mio. Euro im Vorjahr. Ein Minus in dieser Größenordnung hatte Sony Ericsson bereits vor vier Wochen vorhergesagt. Unter dem Strich verschlechterte sich das Nettoergebnis von plus 133 auf minus 293 Mio. Euro. Bereits am Vortag hatte Branchenprimus Nokia katastrophale Zahlen für den Jahresauftakt vermeldet, aber gleichzeitig die Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt geweckt.

Sony Ericsson setzte im ersten Quartal nur noch 14,5 Mio. Mobiltelefone ab – ein Jahr zuvor waren es noch 22,3 Millionen. Der durchschnittliche Verkaufspreis hielt sich dagegen annähernd stabil bei 120 Euro. Der Marktanteil fiel binnen drei Monaten von rund 8 auf etwa 6 Prozent.

Bereits im Schlussquartal des vergangenen Jahres war der Absatz trotz des Weihnachtsgeschäfts um ein Fünftel zurückgegangen. Tiefrote Zahlen waren herausgekommen. Das lag nicht zuletzt an den Kosten für die Stellenstreichungen. Die neue Runde schlage mit 200 Mio. Euro zu Buche.

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