AA

Islamisten planten Anschlag auf US-Base in Deutschland

Die vier in Deutschland angeklagten mutmaßlichen islamistischen Terroristen der sogenannten Sauerland-Gruppe planten nach Erkenntnissen der Ermittler, mit einer Autobombe in die US-Luftwaffenbasis Ramstein (Rheinland-Pfalz) zu rasen.

Ein Beamter der deutschen Kriminalpolizei zitierte am Dienstag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht von den Ermittlern abgehörte Gespräche mit entsprechenden Aussagen. “Wenn unser Anschlag klappt, geht’s ab. Die Welt wird brennen”, werden die Angeklagten zitiert.

Vor dem Oberlandesgericht müssen sich seit zwei Wochen vier Männer in einem der größten Terrorverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verantworten. Die Anklage wirft ihnen die Vorbereitung verheerender Autobomben-Anschläge in deutschen Großstädten und die Zugehörigkeit zur Terrorgruppe Islamische Jihad- Union (IJU) vor.

Es handelt sich bei ihnen um zwei zum Islam übergetretene Deutsche, einen Türken und einen deutschen Staatsbürger türkischer Herkunft. Drei von ihnen waren im September 2007 in einem Ferienhaus im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) festgenommen worden.

Der Kriminalbeamte berichtete am vierten Prozesstag, zwei der Angeklagten hätten wegen der Sicherheitsvorkehrungen Skepsis am Ziel Ramstein geäußert. Ein weiterer habe sich aber auf seine Ortskenntnisse berufen und betont, dass ein Anschlag auf die US-Basis möglich sei. Dabei hätten die Männer auch die Möglichkeit einkalkuliert, bei dem Anschlag selbst zu sterben.

Der Begriff “Anschlag” sei in seiner arabischen und seiner deutschen Variante rund 60 Mal gefallen, von Bomben sei etwa 30 Mal die Rede gewesen, sagte der 30-jährige Beamte des deutschen Bundeskriminalamts aus. Die Ermittler hatten in zwei Mietwagen und dem Ferienhaus im Sauerland insgesamt rund 30 Stunden Gespräche mitgeschnitten und monatelang ausgewertet.

  • VOL.AT
  • Welt
  • Islamisten planten Anschlag auf US-Base in Deutschland