Acht Meter lang ist die Wand von Jute-Sandsäcken, mit der die libanesische Künstlerin Mona Hatoum dem Wiener Karlsplatz einen Hauch von Kriegssperrgebiet verleiht. “Hanging Garden” heißt die Skulptur, die seit gestern, Dienstag, als Projekt von Kunst im Öffentlichen Raum in den public space der Kunsthalle verpflanzt wurde (bis 9. August). “Es ist ein Kommentar über den andauernden Krieg im Irak”, erklärt Hatoum im Gespräch mit der APA. “Im Nahen Osten wuchern diese Wände überall.”
So lange gibt es sie schon, dass aus Ihnen selbst bereits Gras und Unkraut wuchert. “Ich habe das in Beirut einmal gesehen”, erzählte Hatoum, die seit dem libanesischen Bürgerkrieg 1975 im Exil lebt. “Die Wände symbolisieren die feindlichste Umgebung, und doch bergen sie Leben in sich.” Saftiges Grün blitzt aus den braunen Jute-Säcken und verleiht ihnen die sanfte Poesie eines Küchenkräutergartens. Mit dem “Hängenden Garten” spielt Hatoum nicht zuletzt auf die hängenden Gärten von Babylon an, Inbegriff der Faszination mit jenem Land, das heute der Irak ist. “Heute sind sie Kriegsarchitektur.”
2008 erstmals in Paris und danach in Berlin und Amman gezeigt, steht der “Hängende Garten” nun in Wien erstmals völlig frei. Im eiligen urbanen Treiben auf dem Karlsplatz, auf der kulturell besetzten Grünfläche eines Verkehrsknotenpunktes thront er so, wie Mona Hatoums Werke es meistens tun: leise und eindringlich.
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