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Mit Wasser Elend mindern

©Elisabeth Meznar
Bludenz - Strom, Wasser, genug zu essen, ein Zuhause – in unseren Breitengraden längst Standard. Mindeststandard. Aber nicht überall in Europa. Ganz im Gegenteil. In Albanien beispielsweise herrscht Armut pur.

Über 90 Prozent Arbeitslosigkeit. Kaum Strom. Fast kein Wasser. Trotzdem ein Hoffnungsschimmer: Pfarrer Franz Winsauer. Seit fast 20 Jahren kümmert sich der Priester mit zahlreichen Helfern über das Vorarlberger Albanienprojekt um die Ärmsten der Armen im albanischen Bezirk Mirdita.

Arbeitslosigkeit

Mirdita liegt im Bergland und ist nur zu Fuß oder mit dem Esel erreichbar. Die Gegend ist von enormer Arbeitslosigkeit und Armut geprägt. Unvorstellbare Schicksale spielen sich hier ab. „Vergessene Kinder im Herzen Europas.” So bezeichnet Pfarrer Winsauer die Gegend. Ohne Hilfe würden Hunderte Familien verhungern.

Hilfsgüter

Pfarrer Winsauer hat schon vieles für die geschundene Bevölkerung getan. Eine Krankenstation, eine Schule, ein Behinderten- und Frauenzentrum wurden aufgebaut. Zahlreichen Familien geholfen. „Hunger und Elend stehen trotzdem auf der Tagesordnung”, seufzt der Pfarrer. Gemeinsam mit Joe Fritsche von der Hilfsorganisation „Stunde des Herzens” ist der 76-jährige Priester in Bludenz gerade wieder am Beladen eines Lkws mit Hilfsgütern. „Wir sammeln das ganze Jahr über Kleidung, Stoffe, Matratzen, Schulartikel und vieles mehr”, schildert Joe Fritsche. Die Firma Getzner stellt dankenswerterweise kostenlos eine Lagerhalle für die Hilfsgüter zur Verfügung. „Sobald wir die Transportkosten von 4500 Euro zusammen haben, schicken wir wieder einen Lastwagen nach Albanien.” Diesmal senden die Vorarlberger Helfer auch Hunderte von der Suchard gespendete Kilo Schokolade sowie Fußbälle für Kinder mit.

Wassernotstand

„Wir möchten die Kinder auch zum Lachen bringen. Der Ball ist auf der ganzen Welt ein Spielzeug und steht für Gemeinschaft”, erwähnt Joe Fritsche sein Projekt „Ball of hope”. Pfarrer Winsauer selbst widmet sich aktuell einem überlebenswichtigen Projekt. In der 680-Seelen-Streusiedlung Domgjon gibt es kein Wasser. Die Arbeitslosigkeit in dem verarmten Bergdorf liegt bei 96 Prozent.

34.000 Euro fehlen

Kinder müssen mit Eseln einen stundenlangen Fußmarsch in Kauf nehmen, um an Wasser zu kommen. „Dabei wäre alles so einfach”, sagt Pfarrer Winsauer. „Wir müssten nur eine Wasserleitung bauen.” Die Bevölkerung würde sofort in Handarbeit den dafür notwendigen Graben ausheben. Einzig fehlt noch das Material, das 34.000 Euro kostet. Wäre Wasser vorhanden, könnte sich die Bevölkerung komplett selbst versorgen. „Und wieder wäre ein Stückchen Elend weniger auf dieser Welt”, hofft Pfarrer Winsauer abschließend auf tatkräftige Unterstützung.

Nähere Infos zum Vorarlberger Albanienprojekt unter Telefon 0 55 72/ 2 24 19 (Pfarrer Franz Winsauer) oder unter www.projekt-albanien.at im Internet. Spendenkonto „Projekt Albanien, Sparkasse Dornbirn, BLZ 20602, Konto 01-419613

 

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