Oben, bei fast 3000 Metern, liegt im Andenhochtal Quito, eingerahmt von aufragender Vulkanlandschaft. Stadt des ewigen Frühlings wird die Metropole genannt, da Höhenlage und Äquatornähe ein ganzjährig angenehmes Klima garantieren.
Bummel durch Quito
Von quirligem Leben erfüllt, lässt sich ihr historisch-koloniales Zentrum, das als UNESCO-Weltkulturerbe gilt, leicht zu Fuß bei einem Bummel erkunden. Wenn der Besucher Glück hat, kann er in den Altstadtgassen gar stelzenlaufenden Gauklern, Straßenmusikanten, Feuerschluckern und hochherrschaftlichen Paaren aus der Spanierzeit begegnen. Das örtliche Tourismusamt macht bunte Abwechslung möglich.
Die Hauptstadt Ecuadors hat sich in den letzten Jahrzehnten auf über fünfzig Kilometern Länge ausgedehnt. Tag für Tag wachsen Hotels, Wohnhäuser und Einkaufsstätten aus dem Boden, aber auch die Armen wandern in Richtung Stadt, um Arbeit, Unterkunft und ein besseres Leben zu finden. Drei Millionen Einwohner zählt der Großraum Quito unterdessen niemand weiß ihre Zahl genau.
Exakt dagegen, so glaubte man wenigstens, seien die Vermessungen der Äquatorlinie gewesen, die eine französische Expedition 1736 vornahm. La Mitad del Mundo, das bekannte Äquatordenkmal im Dorf San Antonio nördlich von Quito, markiert die Mitte der Welt.
Schönheitsfehler
Nur hat seine Lage einen kleinen Schönheitsfehler: Es liegt nicht, wie seinerzeit angenommen, auf der Äquatorlinie, sondern ein beachtliches Dutzend Schritte daneben. Aus dieser vermessungstechnischen Täuschung heraus verwirklichte der heute 55-jährige Hobby-Historiker Fabian Vera Segovia nur wenige hundert Meter vom offiziellen Äquatordenkmal entfernt seinen Lebens-traum vom Sonnenweg das Museo del Sitio Inti Nan liegt nun wirklich genau auf der Linie.
Fabian Vera hat die Beweise für die Besucher schnell zur Hand: Das auf einem Nagel senkrecht stehende Ei rührt sich nicht von der Stelle; ein Wasserstrudel wechselt seine Richtung, wenn die andere Erdhälfte mit dem Show-Behälter betreten wird; Körperkräfte wirken hier, die sich nur wenige Meter neben der Äquatorlinie in Luft auflösen, und an zwei Tagen des Jahres wirft die Sonne an dieser Stelle keinerlei Schatten.
Markttag in Cuenca
Markttag in Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors mit bestens erhaltenem und frisch restauriertem Altstadtkern im Andenhochland, der auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Da gibt es stille, baumgesäumte Plazas, altehrwürdige Kirchen, bunt- oder weißgetünchte Häuser mit verzierten Holztüren und eisernen Balkonen. Es ist, als sei die Zeit im 18. Jahrhundert stehen geblieben.
Die Marktfrauen krönt meist ein breitkrempiger, weißer Hut mit schwarzem Band. Ein Panamahut, könnte man denken. Doch weit gefehlt. Der Sombrero de paja toquilla versteckt sich seit vielen Jahrzehnten hinter einem falschen Namen. Eigentlich müsste er Ecuadorhut heißen, denn hergestellt wird er vor allem rund um Cuenca und Montecristi an der Pazifikküste Ecuadors, wo auch die Toquilla-Palme als Rohstofflieferant gedeiht.
Wie kam es, dass Gangster-Chef Al Capone, der Schriftsteller Mark Twain, US-Präsident Theodore Roosevelt und Urwaldarzt Albert Schweitzer mit ihren Hüten Werbung für eine unbeabsichtigte Täuschung machten? Als der Goldrausch im 19. Jahrhundert in Kalifornien einsetzte, sollen die Glückssucher nach langer Rückreise aus Nordamerika nicht mehr so recht gewusst haben, wo sie die guten Stücke erworben hatten. Vielleicht in Panama …?
20.000 Hüte monatlich
Sei es wie es sei den endgültigen Durchbruch zum Hut-Hit brachte der Bau des Panamakanals, denn keiner der Erbauer konnte ohne den praktisch-schützenden Panamahut auskommen. Heute werden allein in Cuenca 20.000 Hüte monatlich in echter Handarbeit, auch nach Sonderwunsch, in alle Welt ausgeliefert, nachdem sie einen vielwöchigen Fertigungsprozess durchlaufen haben. Der Preis für beste Qualität: vor Ort 25 Dollar, in Quito bereits das Doppelte, und in den Boutiquen Europas sind schon um die 200 Dollar auf den Tisch zu legen. Dafür hat der Kunde einen enggeknüpften, wasserdichten und rollbaren Sombrero erstanden, der sich gerüchteweise über Generatio-
nen nutzbar vererben lässt.
Die Galápagos-Inseln
Die Galápagos-Inseln liegen etwa 1000 Kilometer westlich des Festlandes von Ecuador. Die felsigen Inseln sind seit Charles Darwins wissenschaftlicher Reise im 19. Jahrhundert als Heimat urzeitlicher Tier- und Pflanzenarten bekannt. Sie stehen seit 1959 unter Naturschutz, 1978 erklärte die UNESCO die Inseln zum Naturdenkmal seit 2007 stehen sie auf der Liste des bedrohten Weltnaturerbes. Riesenschildkröten, Echsen, Leguane und die traumhafte Unterwasserwelt sind die größten Attraktionen. Die Galápagospinguine sind die am weitesten nördlich lebenden Pinguine der Welt, die aufgrund des kalten Humboldtstromes selbst in Äquatornähe überleben können. Anreise und Unterkunft können oft schzon von Europa aus oder von Reiseveranstaltern in Ecuador zusammengestellt werden.
Der Mercado
Auf dem Markt von Cuenca gibt es duftende Blumen in allen Farben, traditionell-indianische Volkskunst, knusprig gebratene Ferkel, Früchte und appetitliche Imbissstände.
Monument
La Mitad del Mundo, das weltbekannte, 30 Meter hohe Äquatordenkmal bei Quito. Das Monument markiert etwas unkorrekt die 1736 festgelegte Äquatorlinie.
Enge Gassen
Quito ist eine der schönsten Hauptstädte Südamerikas. Den kolonialen Stadtkern schmücken alte Kirchen und restaurierte
Häuser und zahlreiche Gaukler . . .
6310 Meter ist der Chimborazo, der höchste Berg Ecuadors hoch. Die Amazonasregion nimmt 36 Prozent der Landesfläche ein, beherbergt aber nur drei Prozent der Bevölkerung . Die Galápagos-Inseln liegen etwa 1000 km östlich des ecuadorianischen Festlandes.
Der Äquatorstaat
Ecuador ist nach der Äquatorlinie benannt, die durch das Staatsgebiet verläuft, wobei sich der Großteil desselben in der südlichen Hemisphäre befindet. Die Anden durchziehen das Land von Nord nach Süd westlich der Anden liegt das fruchtbare Tiefland, östlich der Regenwald.
REISEINFORMATION
Anreise: Flugverbindungen nach Ecuador bieten Iberia und KLM.
Beste Reisezeit: Ganzjährig konstante Temperaturen (Tageshöchsttemperatur Quito 22° C, Guayaquil 30° C). Baden entlang der Pazifikküste ganzjährig beste Saison: von Mai bis November.
Währung: Seit 2000 ist der US-Dollar offizielle Landeswährung. Gängige Reisechecks und Kreditkarten werden fast überall akzeptiert.
Zeit: MEZ minus sechs Stunden (Galapagos -7).
Sprache: Amtssprache ist Spanisch, dazu einige indigene Sprachen. Teilweise auch Englisch.
Weitere Infos:
Ecuadorianische Zentrale für Tourismus,
gebührenfreie Hotline: 00800 59300593,
E-Mail: info@visitsecuador.de,
Internet www.visitecuador.de.
Quito Visitor`s Bureau,
Tel. +49 69 256288-80,
E-Mail: quito@bz-comm.de
Internet: www.quito.com.ec
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