Der bosnische Kroate Ilija Jurisic wurde für schuldig befunden, im Mai 1992 den bewaffneten muslimischen und kroatischen Einheiten in Tuzla einen von seinem Übergeordneten erhaltenen Befehl zum Angriff auf eine Einheit der damaligen jugoslawischen Streitkräfte erteilt zu haben, die sich auf dem Rückzug aus der Stadt nördlich von Sarajevo befand. Bei dem Angriff kamen laut Anklage mindestens 51 Personen, mehrheitlich Wehrdienstleistende, ums Leben. Weitere 50 wurden verletzt.
Aufgrund des Befehls von Jurisic hatten Scharfschützen laut Gericht zuerst die Lenker von jugoslawischen Militärfahrzeugen beschossen, danach auch andere Soldaten. Unter Beschuss kamen auch Fahrzeuge der Sanität. Jurisic war vor zweieinhalb Jahren auf dem Belgrader Flughafen festgenommen worden. Er befürchte, dass das Gerichtsverfahren darauf abziele, die gesamte Verantwortung für den Angriff auf ihn zu übertragen, sagte der Angeklagte in seinem Schlusswort vor dem Belgrader Gericht vorige Woche.
Die damalige Bundesrepublik Jugoslawien gab am 15. Mai 1992 den Abzug jugoslawischer Streitkräfte aus Bosnien-Herzegowina bekannt. Die jugoslawischen Behörden hatten die genaue Opferzahl nach dem Überfall in Tuzla nie veröffentlicht. In serbischen Medien hieß es allerdings später, dass Jurisic mit lokalen Befehlshabern der jugoslawischen Streitkräfte die Details ihres Abzuges ausgehandelt habe. Demnach sei auch vereinbart worden, dass die Streitkräfte ihre Waffen in der Kaserne zurücklassen.
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