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Martin Kessler zieht nach vier Jahren positive Bilanz

Der ehemalige Trainer des Österreichischen Rudernationalteams, Martin Kessler übernahm am 2. Oktober 2005 die Leitung des Sportreferates im Amt der Vorarlberger Landesregierung und die Leitung des Sportservice Vorarlberg. Nach nun mehr vier Jahren spricht Kessler im Interview über seine Bilanz, über den Sport in Vorarlberg aus seiner Sicht und die Zukunft im Ländle-Sport.

Martin Kessler, Sie sind seit vier Jahren Leiter des Sportreferates und Leiter des Sportservice Vorarlberg. Wie schaut eine Bilanz nach vier Jahren aus?
Kessler:
Die ist sehr klar, wir haben eine neue Sportkultur in Vorarlberg geschaffen, wir stehen aber erst am Beginn eines Prozesses, der sicher nie zu Ende sein wird, der aber dem Sport in Vorarlberg in eine neue Dimension verleihen wird. Zu Beginn drehten sich die Gespräche zumeist nur um finanzielle Unterstützung, heute geht es zumeist um inhaltliche Weiterentwicklung. Wir werden heute von den Vereinen und Verbänden als echter Partner für deren Entwicklung gesehen.

Welche neuen Bereiche wurden im Sportservice geschaffen?
Kessler:
Früher gab es Landessportschule und die Sportinformation. Heute gibt es eine Breiten- und Spitzensportstruktur, die auch wahr genommen und genutzt wird. Ich betone noch einmal das Wort „gelebte“ Partnerschaft, in der auf der einen Seite von unserer Seite sehr viel gefordert wird, auf der anderen Seite sind wir als Institution auch bereit, mit voller Kraft und vollem Einsatz dem Vorarlberger Sport zu dienen.

Was sind die Schwerpunkte Ihrer persönlichen Tätigkeit?
Kessler:
Zu Beginn war ich größtenteils Verwalter, heute hat sich das gewandelt in Richtung vollzeitliches Management. In diesem vier Jahre dauernden Optimierungsprozess haben wir Strukturmaßnahmen eingeleitet, mittlerweile eine Fülle von Aus- Fort- und Weiterbildungen, Trainings- und Managementangebote anbieten können und auch durchführen. Viele, die bei uns diese Ausbildungen (Weiterbildungen), das in hohem Maß genutzt wird, stehen mittlerweile in verantwortungsvollen Positionen in den Verbänden, Vereinen. Wir haben eine völlig neuartige Übungsleiterausbildung geschaffen, wir haben eine in Europa einzigartige Trainerausbildung entwickelt und gemeinsam mit der Uni in Triesen (FL) einen Universitätslehrgang im Sportmanagement geschaffen.

Diese Maßnahmen finden sich weitgehend im neuen Sportkonzept nieder geschrieben, in wie weit wird es schon umgesetzt?
Kessler:
In rund eineinhalb Jahren haben wir das Sportkonzept entwickelt und auch umgesetzt, wir werden in Vorarlberg in fünf bis acht Jahren eine Dimension im Sport erreichen, von der wir bislang nur träumen konnten. Wir haben das Ziel, die Nummer eins im Sport zu werden, und ich betone, das ist keine dahingesagte Floskel. Im Spitzensport ist es schon zum Großteil schon umgesetzt. Mit einigen Sportlern konnten wir schon Erfolge feiern, obwohl das Konzept jetzt erst in Druck geht. Viele Maßnahmen sind mitten in der Umsetzung.

Für wen ist das Sportkonzept gedacht?
Kessler:
Wir können alle Vereine/Verbände/Sportler unterstützen, die ernsthaft an einer Weiterentwicklung in jeder Richtung (Sport, Training, Management, Strukur) interessiert sind. Das gilt für alle Spitzensportler (Vereine) und Leistungssportler (Vereine).

Was der größte Erfolg in dieser Zeit im Vorarlberger Sport?
Kessler:
Der größte Erfolg ist, dass sich die Denkweisen von Funktionären und Sportlern und die Strukturen der Vereine/Verbände teilweise schon enorm verändert haben. Im Profifußball gefällt mir die Entwicklung des SCR Altach (Aufsichtsrat, personelle Infrastruktur), bei den Verbänden hat sich beim Vorarlberger Skiverband und beim Tennisverband in kurzer Zeit am meisten verändert.

In welcher Sportart dürfen wir die nächste Olympiamedaille erwarten?
Kessler:
Ich bin kein Hellseher betreffend die Personen, aber Vorarlberg wird in den nächsten 20 Jahren einige Medaillengewinner feiern, beim Sommer- und Winterspielen!

In welcher Sportart hätten Sie sich “breit” gemacht, wenn es nicht Rudern gewesen wäre?
Kessler:
Ich wäre eine Marathonläufer geworden, wie gut ich geworden wäre, kann ich nicht sagen.

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