Lejla Cengic vom bosnischen Institut für vermisste Personen sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, bisher seien sechs vollständige und 13 unvollständige Skelette geborgen worden. Die Hände der Opfer seien mit Draht gefesselt, bei zweien seien die Augen verbunden gewesen.
Das Grab befindet sich den Angaben zufolge in einer 30 Meter tiefen Höhle im Dorf Bisina nahe der ostbosnischen Stadt Tuzla. Dort gefundene Patronenhülsen deuten Cengic zufolge daraufhin, dass die Opfer erschossen wurden.
Während des Bosnienkriegs (1992-1995) waren bosnisch-serbische Milizen im Juli 1995 in die UNO-Schutzzone Srebrenica einmarschiert und hatten dort tausende Muslime, vor allem Männer und Buben, getötet. Zehntausende versuchten damals, über die umliegenden Berge das serbisch kontrollierte Gebiet zu verlassen und in die Stadt Tuzla zu gelangen. Dabei wurden sie von bosnisch-serbischen Einheiten unter anderem mit Maschinengewehren angegriffen.
Bis heute wurden tausende Opfer aus rund 70 Massengräbern in der Umgebung von Srebrenica exhumiert. Mehr als 5.600 Tote konnten mittlerweile per DNA-Analyse identifiziert werden. Als Hauptverantwortliche des Massakers gelten der frühere Chef der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und sein damaliger Kommandant Ratko Mladic. Karadzic muss sich ab Montag vor dem vom UNO-Sicherheitsrat eingerichteten Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag verantworten. Der von dem Tribunal ebenfalls gesuchte Mladic ist nach wie vor flüchtig.
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