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Erneut Blutbad in Pakistan

Selbstmordattentäter riss 13 Menschen in Tod
Selbstmordattentäter riss 13 Menschen in Tod ©APA (epa)
Ein Selbstmordattentäter hat sich am Sonntag im unruhigen Nordwesten Pakistans in die Luft gesprengt und dabei mindestens 13 Menschen mit in den Tod gerissen. Darunter war auch der Bürgermeister des Ortes Adezai, der nach Polizeiangaben Ziel des Anschlags in der Nordwestgrenzprovinz war. 40 Menschen wurden nach Krankenhausangaben zum Teil schwer verletzt.

Das Gemeindeoberhaupt Abdul Malik war von den Extremisten wiederholt ins Visier genommen worden, weil er eine örtliche Miliz gegen Aufständische in der nahen Khyber-Stammesregion an der Grenze zu Afghanistan gegründet hatte. Der Bürgermeister hatte die Taliban früher unterstützt, dann aber die Seiten gewechselt.

Ein Anrufer bekannte sich im Namen der Taliban zu der Bluttat. Unter den Todesopfern war nach Polizeiangaben auch ein kleines Mädchen. Laut Krankenhaus-Ärzten könnte die Zahl der Opfer weiter ansteigen. Zehn der Verletzten schwebten in Lebensgefahr.

Der Anschlag ereignete sich bei einem Viehmarkt in Adezai, einem Vorort der Provinzhauptstadt Peshawar. Auf dem Viehmarkt waren zum Zeitpunkt des Anschlag zahlreiche Menschen, die Tiere für ein bevorstehendes muslimisches Opferfest kaufen wollten. Auf Fernsehbildern waren zerstörte Autos mit Löchern in der Karosserie zu sehen.

Für maximale Zerstörungskraft werden in Sprengstoffwesten häufig Stahlkugeln eingebaut. Im vergangenen Monat waren bei einem Anschlag auf einem Markt Peshawar mehr als 110 Menschen getötet worden. Die Stadt liegt rund 25 Kilometer vom jüngsten Anschlagsort entfernt.

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