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Bürgerinfo zum Turnsportzentrum-Süd

v.li. Architekt Gernot Thurnher mit Mathias Hein, Verkehrsplaner Elke Schimmel und Martin Besch.
v.li. Architekt Gernot Thurnher mit Mathias Hein, Verkehrsplaner Elke Schimmel und Martin Besch. ©Hronek
Turnsportzenrum Süd - Diskussion

Experten standen zum geplanten Schlinser Turnsportzentrum Rede und Antwort.

Schlins Der geplante Hallenzubau in Schlins und der Ausbau zu einem “Turnsportzentrum Süd” für das gesamte Oberland spaltet die Meinungen Befürworter und der Anrainer über zu erwartende Belastungen. Im Vorfeld wurden bereits von einer Bürgerinitiative rund um Jürgen Hartmann 560 Unterschriften gegen die Erweiterung gesammelt. An die 250 Schlinser sind jetzt in den Wiesenbachsaal gekommen. Bürgermeister Harald Sonderegger hatte zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung mit Experten geladen. Sowohl Befürworter als auch Gegner hielten sich an das Gebot der Sachlichkeit und so konnten Verkehrsplaner Martin Besch und Elke Schimmel, sowie das Architektenduo der Arge Gernot Thurnher- Mathias Hein aus Expertensicht informieren. Für Verkehrsplaner Besch ist klar, dass sich die zu erwartenden Verkehrsbewegungen weit unter den Grenzwerten der Zumutbarkeit bewegen werden. Zugleich regte Besch an, alle Fußgängerwege im Bereich Hauptstraße und Schulgasse auf Schwachstellen zu untersuchen. Laut Planer Mathias Hein hat man sich verschiedene Zufahrtsvarianten östlich über die Schulgasse und westlich über den Sennereiweg zum gesamten Zentrum überlegt. Westlich könnten auch außer den Betriebszeiten die Parkplätze der Firma Erne mitbenützt werden. Das Zentrum selbst soll multifunktional – nicht nur für Turnen – sportlich genutzt werden können.

Neuer Standort im Spiel
Die Bürgerinitiative will sich mit der Information allein nicht zufrieden geben. “Da gibt es noch zu viele Fragezeichen”, macht Initiativesprecher Jürgen Hartmann klar, dass man längstens im Jänner 2010 die Diskussion mit der Schlinser Bevölkerung führen will. Hartmann bringt unter anderen Alternativen auch das geplante Walgauer Freizeitzentrum Nenzing als möglichen Standort ins Spiel. Bezüglich Verkehrsanbindung, Parkplätze, zusätzlicher Infrastruktur bis hin zur von den Befürwortern propagierten ganzheitlichen körperlichen Ertüchtigung sieht Hartmann hier mögliche Synergien. Schließlich müsse man in Schlins nicht nur den geförderten Neubau, sondern auch Folgekosten einkalkulieren. “Derzeit liegt der laufende Betriebsabgang für den Wiesenbachsaal bei rund 20.000 Euro jährlich”, sagt Bürgermeister Harald Sonderegger und rechnet, dass sich die Abgänge – entsprechende Miet- und Benützungseinnahmen bei der neuen Halle vorausgesetzt – auch in diesem Rahmen bewegen werden.

Kommentar

Chance als Region nützen
Harald Hronek

Mit dem neuen “Turnsportzentrum Süd” stoße man im Schlinser Ortsgebiet weder an Kapazitäts- noch an Zumutbarkeitsgrenzen, stellt Verkehrsplaner Martin Besch fest. Ein handfestes Argument für die Befürworter. “Jede zusätzliche Verkehrsbewegung kann für die Anrainer zur Belastung werden”, schränkt Besch ein und gibt der Bürgerinitiative recht. Von der Kostenseite ist für die Architekten Thurnher-Hein klar: jeder zusätzliche Quadratmeter an einem anderen Standort kostet rund 2.000 Euro mehr. Hinter vorgehaltener Hand fragen sich Schlinser Vereinsobleute, ob es tatsächlich zur Entlastung des Wiesenbachsaales zu Gunsten der Ortsvereine kommt, zumal der Wiesenbachsaal ja auch für Events und Hochzeitsfeiern Auswärtiger zur Verfügung gestellt werde. Es gibt also Pro und Kontras für diese Hallenerweiterung. Was unbestritten ist, ist die einmalige Chance, im Oberland ein regionales Sportzentrum nicht nur für den Turnsport, sondern für breite Nachwuchsarbeit verschiedener Sportarten zu bekommen. Man baut um Millionen im Walgau Sozialzentren und Feuerwehrhäuser, man gibt Millionen für Suchtprophylaxe aus, da sollten dann ein paar Millionen für ein regionales Sportzentrum und für ein Freizeitzentrum “Walgau” auch drin sein um der sportbegeisterten Jugend etwas zu bieten, möglichst an einem zentralen Standort.

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