AA

Willand: Künstler und Bewahrer

Der Walser Künstler Detelf Willand stellt noch bis zum 9. Januar in der Villa Jauss in Oberstdorf aus.
Der Walser Künstler Detelf Willand stellt noch bis zum 9. Januar in der Villa Jauss in Oberstdorf aus. ©Grabherr
Vernissage Detlef Willand

Auf über 40 Jahre Holzschneiden kann der Walser Künstler Detlef Willand zurückblicken. Anlässlich seines 75. Geburtstages zeigt das Kunsthaus Villa Jauss in Oberstdorf vom 3. Dezember bis 9. Januar eine Auswahl seiner “Lieblingsblätter” in ungewöhnlicher Zusammenstellung. Zu sehen sind über 50 Holzschnitte des Kleinwalsertaler Holzschneiders. Der überaus große Besucherandrang bei der Vernissage drückte einmal mehr die Wertschätzung gegenüber dem Walser Vorzeigekünstler aus.

Detlef Willand aus Hirschegg ist nicht nur Künstler, sondern auch Schriftsteller, Geschichtsforscher und vor allem ein Philosoph. Willand gehöre zu den Menschen, für die ein einziges Leben zu wenig sei, um alles zu tun und schaffen, wozu der Geist sie ständig treibe, beschrieb der Walser Soziologe Dr. Anton Amann in seinen einleitenden Worten Detlef Willand. Amann skizzierte Willand in seinen ästhetisch philosophischen Überlegungen vor allem als einen “Sucher und Bewahrer”. Dies zeige sich in vielen seiner Holzschnitte. Die streng gegenständlichen Bilder beherbergen Geheimnisse oder führen den Betrachter in die Mystik. Holzschnitte, die um das Thema “Einhorn” kreisen, seien treffende Beispiele für das “kraftvolle Suchen” des Künstlers. Neben dem Sucher sei Willand auch ein “Bewahrer” von dem, was im Vergehen sei. “Es sind schwindende Augenblicke der Welt, die Willand in seinen Kunstwerken anschaulich bewahrt”, so Amann. Dieses Bewahren zeige sich neben seinen Holzdrucken auch in seinen Büchern, welche als kulturgeschichtliche Dokumente gesehen werden können. “Keine andere Art der bildlichen Darstellung als Holzschnitte kann Sprache besser ausdrücken”, sagte Dr. Amann.

Die Ausstellung präsentiert eine subjektive Auswahl des Künstlers als Rückschau zu zentralen Themen seines Schaffens, herausgelöst aus chronologischen Zusammenhängen und Zyklen. Neben Frauen, Tieren, Bäume und dem Unterwegs-Sein, zeigt Willand auch einen ganz neuen Zyklus, an dem er zuletzt gearbeitet hat: “7 Berge” – seine mystische und mythische Sicht der Landschaft, die uns umgibt. Musikalisch bereichert wurde die Vernissage durch das Jodlerquintett. Die Ausstellung läuft bis 9. Jänner 2011 und kann von Donnerstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr besucht werden.

  • VOL.AT
  • Mittelberg
  • Willand: Künstler und Bewahrer