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Kärnten lässt es krachen

Der Empfang zur Vorsitzübernahme der Landeshauptleutekonferenz kostete 16.000 Euro.

Rekordverschuldung und Hypo Alpe Adria-Debakel machen Kärnten zu schaffen. Mittwochnachmittag glaubten Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) und sein Landsmann, Bundesratspräsident Peter Mitterer (FPK), endlich wieder einmal feiern zu können: Dörfler hat im ersten Halbjahr den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz, Mitterer in der Länderkammer des Parlaments. Grund genug für sie, einen großen Empfang im Hohen Haus zu geben: Rund 300 Gäste wurden begrüßt, die „Gegendtaler Klarinettenmusik“ und eine Militärmusikkapelle spielten auf; zu einem reichhaltigen Buffet wurde südburgenländischer Spitzenwein kredenzt. „Es war ein würdiger Festakt“, sagt Peter Mitterer: „Wir haben nicht geprotzt.“

Das ist freilich Ansichtssache; allein die Kosten, die das Hohe Haus – also alle Steuerzahler vom Boden- bis zum Neusiedlersee – zu tragen hat, betragen 16.212 Euro. Mitterer spricht von einem „günstigen Auftreten der Kärntner“. Andere Bundesländer begehen die Vorsitzübernahme in der LH-Konferenz und im Bundesrat sparsamer. Im Falle Tirols kostete sie etwa 4614 Euro. Ganz zu schweigen von Vorarlberg: Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) und der damalige Bundesratspräsident Jürgen Weiss (ÖVP) begnügten sich am 10. Juli 2008 mit einem kleinen Akt, der im Wesentlichen aus einem Mittagessen in der Parlamentskantine bestand. 31 Personen nahmen daran teil. Gesamtkosten: 2033 Euro. Angesichts der „angespannten Wirtschafts- und Budgetlage hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) zuletzt sogar an die Volksvertreter appelliert, auf Buffets zu verzichten. Bei Dörfler und Mitterer ist das offenbar nie angekommen.

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