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Bezau: Postler soll "zugelangt" haben

Bezau – "VN"- exklusiv: 70.000 Euro soll ein Postmeister in Bezau im Bregenzerwald "abgezweigt" haben.

Die Serie an Veruntreuungen, Betrügereien an Behörden und Gaunereien im sauberen Ländle reißt nicht ab. Jetzt hat es offenbar auch die gelbe Post erwischt. Dort sickerten nämlich ebenso Fakten zu einem Veruntreuungsskandal durch.

Bei Überprüfung aufgeflogen

Dabei steht ein 30-jähriger Postmeister in der Bregenzerwälder Gemeinde Bezau im dringenden Verdacht, rund 70.000 Euro von PSK-Konten auf sein Privatkonto „abgezweigt“ zu haben. Ins Rollen gebracht hat das Ganze eine routinemäßige Überprüfung der Amtsgebarung durch Kontrollorgane der Post AG. Der inzwischen vom Dienst suspendierte Amtsleiter, der seine Tätigkeit als Angestellter bei der Post vor zehn Jahren begonnen hatte, habe sich vor dem Kontrollorgan „auffallend nervös verhalten“, erzählt man sich unter Postmeistern im Ländle. Schlussendlich hätte der Kont­rollbeamte besagte „Ungereimtheiten in der Finanzgebarung des Amtes“ entdeckt. Was die Motive anbelangt, warum der mutmaßliche Betrüger das Geld brauchte, ist derzeit Gegenstand postinterner Erhebungen.

Post-Causa bald Gerichtsfall?

Eine Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft stünde unmittelbar bevor, heißt es aus der Chefetage der Post. Und: Der mutmaßliche Betrüger „werde zur Rechenschaft gezogen, um den entstandenen Schaden wieder gutzumachen“.

Betroffener auf Liste der VP?

Den Postfüchsen ist die Veruntreuung auf einem Postamt naturgemäß höchst peinlich. Man bemüht sich unüberhörbar um Schadensbegrenzung. „Aufgrund laufender Erhebungen“ will man dort jedenfalls zur mutmaßlichen Veruntreuung „keine weiteren Angaben und Internas bekannt geben“. Postpressesprecher Martin Riedl bestätigt die Gaunerei im Bregenzerwälder Postamt auf Anfrage der VN dennoch: „Unsere internen Kontrollmechanismen funktionieren sehr gut und tadellos. Schwarze Schafe werden gnadenlos aus dem Verkehr gezogen.“ Die Kunden der Post AG würden jedenfalls „keinen wie immer gearteten Schaden nehmen“, verspricht Riedl und versucht damit die Inhaber von betroffenen Postkonten zu besänftigen. Pikantes Detail: Der Name des mutmaßlichen Betrügers am Postamt ist auf der Ortsparteiliste der Volkspartei Bezau zu finden, wie Recherchen der VN ergaben.

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