Architekt Raimund Abraham bei Autounfall in den USA gestorben

Der österreichisch-amerikanische Architekt Raimund Abraham ist bei einem Autounfall in Los Angeles ums Leben gekommen, wie das österreichische Generalkonsulat in Los Angeles am Donnerstag (Ortszeit) gegenüber der APA eine Meldung des “Standard” bestätigte. Laut Generalkonsulat hat sich der Unfall in der Nacht auf Donnerstag kurz nach Mitternacht in Downtown/Los Angeles zugetragen. Dies habe das Los Angeles Police Department dem Konsulat mitgeteilt.
Nur wenige Stunden vor seinem Tod hatte Abraham noch einen Vortrag am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) gehalten. Laut “Der Standard” stieß Abraham mit einem Bus zusammen.
Abrahamhatte als Architekt des 2002 eröffneten, spektakulären Österreichischen Kulturforums in New York Aufsehen erregt. Er war bereits 1964 in die Vereinigten Staaten ausgewandert und hatte hier u.a. am Pratt Institute, der Cooper Union for Advencement of Science and Art und dem SCI-Arc unterrichtet. SCI-Arc-Direktor Eric Owen Moss beschrieb Abraham in einer ersten Reaktion auf seinen Tod als “unersetzbare Kraft in der Architektur”. Das Institut veranstaltet am (heutigen) Freitag um 13.00 Uhr eine Zusammenkunft im Gedenken an den Architekten.
Scharfe Kritik
Abraham legte 2000 seinen österreichischen Pass zurück. 2002 wurde ihm die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen. Grund für seinen Staatenwechsel war die Regierungsbeteiligung der FPÖ, die er vehement kritisiert hatte. In Österreich hatte sich Abraham wiederum wegen steigender Kosten für das Kulturforum und wegen der Höhe seines Honorars teils scharfer Kritik ausgesetzt gesehen.
Nach seinem Studium an der Technischen Universität in Graz hatte der 1933 in Lienz in Osttirol geborene Abraham von 1959 bis 1964 in Wien als Architekt gearbeitet – mehr auf dem Gebiet der Theorie als auf jenem der Praxis. Abraham galt als einer der Exponenten der neuen Wiener Architektur-Avantgarde und wurde als solcher 1967 gemeinsam mit Hans Hollein und Walter Pichler im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. Ab 1971 lebte, unterrichtete und arbeitete er in New York.
Abraham beteiligte sich mit Aufsehen erregenden Entwürfen an internationalen Wettbewerben, doch bei den “Big Projects” schienen zweite Preise lange sein Schicksal zu sein: Im Wettbewerb um das Centre Pompidou (1971) wurde er ebenso knapp geschlagen wie in jenem um die Opera de la Bastille (1983).
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