WM 82: Italien wird Weltmeister Österreich liefert “die Schande von Gijon”
Im Finale der WM in Spanien standen sich im Bernabéu-Stadion Italien und Deutschland gegenüber. Paolo Rossi (wurde auch mit 6 Toren Torschützenkönig des Turniers) brachte Italien in der 56. Minute in Führung. Tardelli und Altobelli bauten den Vorsprung weiter aus. Den Ehrentreffer für Deutschland erzielte Paul Breitner unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Der Italienische Torhüter (und Kapitän der Mannschaft) Dino Zoff wurde im Alter von 40 Jahren Weltmeister – eine Bestmarke bis heute unerreichte Bestmarke.
Für den Eklat des Turniers sorgten in der Vorrunde Deutschland und Österreich. Im letzten Spiel der Gruppe 2 trafen die beiden Erzrivalen aufeinander. Nach dem Führungstreffer von Horst Hrubesch in der 11. Minute stellten beide Teams alle ernsthaften Angriffsbemühungen ein. Beide Teams qualifizierten sich mit diesem Resultat für die Zwischenrunde. Ein fader Beigeschmack der die Regeln für Entscheidungsspiele in Gruppenphase ändern sollte. Sie wurden ab diesem Zeitpunkt immer zur gleichen Zeit angepfiffen werden.
WM 86: Die Hand (und die Füße) Gottes
Gastgeber Mexiko durften sich erst 1983 über den Zuschlag als Ausrichter freuen. Der ursprünglich geplante Ausrichter Kolumbien konnte die FIFA-Auflagen nicht erfüllen.
Der dominante Spieler des Turniers war der Argentinier Diego Armando Maradona. Der kleine Spielmacher mit der Nummer 10 war kaum zu halten. Sein Auftritt im Viertelfinale gegen England schrieb Sportgeschichte. Den ersten Treffer des Spiels erzielte Maradona mit der “Hand Gottes”, als er den Ball über den englischen Torhüter ins Tor faustete. Trotz energischer Proteste der Engländer wurde dieser irreguläre Treffer anerkannt.
Wenige Minuten später gelang Maradona einer der bekanntesten Sololäufe in der Fußballgeschichte. Aus der eigenen Hälfte kommend ließ er die gesamte englische Mannschaft stehen und erzielte das 2:0. Argentinien gewann das Spiel mit 2:1.
Im Finale standen sich Argentinien und Deutschland gegenüber. Der klare Favorit aus Südamerika ging vor 114.600 Zuschauern in Mexiko-City mit 2:0 in Führung. Doch Rummenigge und Völler gelang der Ausgleich für Deutschland, ehe Burruchaga in der 83. Minute für das Siegestor der Argentinier sorgte.
Torschützenkönig des Turniers wurde der Engländer Gary Lineker mit sechs Treffern. Österreich war für dieses Turnier nicht qualifiziert.
WM 90: “Kaiser” Franz krönt sich in Italien!
In Italien gelang Deutschland die Revanche für die Niederlage von Mexiko 1986. Im Finale besiegten die Deutschen Argentinien mit 1:0. Das Siegestor erzielte Andreas Brehme in der 85. Minute mittels Foulelfmeter. Teamchef der Deutschen war “Kaiser” Franz Beckenbauer. Er schaffte das Kunststück, sowohl als Spieler und als Trainer den Weltmeistertitel zu erringen.
Die positive Überraschung des Turniers war Kamerun. Nach dem überraschenden Sieg im Eröffnungsspiel gegen Weltmeister Argentinien sorgte Joker Roger Milla für Aufsehen. Der 38-jährige Edeljoker bejubelte seine vier Treffer mit Tanzeinlagen bei der Cornerfahne. Die Afrikaner scheiterten erst im Viertelfinale an England. Torschützenkönig wurde der Italiener Salvatore Schillaci mit sechs Treffern.
Die ÖFB-Auswahl schaffte die Qualifikation für das Turnier in Italien. Nach Niederlagen gegen Italien und die Tschechoslowakei gelang der heimischen Auswahl ein Sieg gegen die USA. Mit Platz drei in der Gruppe A war für Österreich nach der Vorrunde jedoch das Turnier bereits beendet.
WM 94: Brasilien besiegt italienische Minimalisten!
Zum ersten Mal waren die USA der Austragungsort einer Fußball-WM. Fußball liegt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zwar nur an Nummer fünf in der sportlichen Beliebtheitsskala trotzdem ging das Turnier als wahrer Publikumsmagnet in die Geschichtsbücher ein.
Im Finale trafen am 17. Juli 1994 in Los Angeles Brasilien und Italien aufeinander. Brasilien begeisterte die Fans mit offensivem Zauberfußball. Das (angeblich verfeindete) Stürmerduo Romario und Bebeto zerlegten die Gegner nach Belieben. Gegner Italien demonstrierte alte Tugenden: eine starke, kompakte Defensive. Einzig Zauberkopf Roberto Baggio setzte in der Offensive die Ausrufezeichen.
Im Finale bissen sich die Brasilianer am Beton der Italiener die Zähne aus. Nach torlosen 120 Spielminuten musste ein Elfmeterschießen den Sieger ermitteln. Die Premiere in der WM-Geschichte konnte Brasilien für sich mit 3:2 entscheiden. Zu den tragischen Figuren auf Seiten der Italiener wurden die beiden Superstars Franco Baresi und Roberto Baggio. Beide vergaben ihre Strafstöße; insgesamt vergaben die Italiener im finalen Elferschießen gleich drei Elfmeter!
Die Titel des Torschützenkönigs teilten sich der Russe Oleg Salenko (Anm.: stellte mit fünf Treffer im Vorrundenspiel gegen Kamerun einen WM-Rekord auf) und der Bulgare Hristo Stoitchkow. Beide erzielten jeweils sechs Treffer. Österreich konnte sich nicht qualifizieren.
WM 98: Zinedine Zidane schießt Frankreich zum Titel!
Die 16. Fußball Weltmeisterschaft fand im Jahr 1998 in Frankreich statt. Schlüsselspieler und prägende Figur des Turniers war der französische Spielmacher Zinedine Zidane. Der Sohn algerischer Einwanderer schoss die Gastgeber zum ersten Weltmeistertitel. Vor dem Finale herrschte Verwirrung um den brasilianischen Stürmerstar Ronaldo, der bis wenige Minuten vor dem Spielbeginn auf dem Spielberichtsbogen fehlte. Letztlich stand er dann doch am Feld. Seine Leistung war jedoch unterdurchschnittlich. Mehrere Medien berichteten davon, dass Ronaldo am Abend vor dem Finale einen schweren Kreislaufkollaps erlitten haben soll. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es jedoch nie.
Österreich qualifizierte sich unter Teamchef Herbert Prohaska für das Endrundenturnier. Gegen Kamerun und Chile gelang der ÖFB-Auswahl jeweils in der Nachspielzeit der Ausgleichstreffer. Gegen Italien wurde das entscheidende Spiel mit 1:2 (0:1) verloren. Bei diesem Turnier stellte das ÖFB-Team einen Rekord auf. Alle drei Treffer fielen in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Trotzdem war bereits nach der Vorrunde das Turnier für die ÖFB-Auswahl beendet. Zum Torschützenkönig des Turniers krönte sich der Kroate Davor Suker mit sechs Treffern.
WM 02: Der Torhüter-Titan und sein Fehler!
Die 17. Fußball-WM fand in Japan und Südkorea statt. Letztmalig war ein Titelverteidiger direkt für das Turnier qualifiziert. Zum ersten Mal fand das Turnier in zwei Nationen statt. Die zwei prägenden Spieler des Turniers waren der Brasilianer Ronaldo (wurde mit sechs Treffern auch Torschützenkönig) und der deutsche Torhüter Oliver Kahn.
Wenig überraschend standen sich auch Deutschland und Brasilien im Finale gegenüber. Außenseiter Deutschland hatte über weite Strecken mehr vom Spiel, doch ein Fehler des ansonst äußerst dominanten Torhüters Kahn sollte die Entscheidung für Brasilien bringen. Kahn konnte einen Schuss von Rivaldo nicht kontrollieren und Ronaldo staubte aus kurzer Distanz ab (67. Minute). Für den Endstand sorgte erneut Ronaldo in der 79. Minute. Brasilien krönte sich zum fünften Mal zum Weltmeister der Titel bester Spieler des Turniers war für Oliver Kahn nur ein geringer Trost.
WM 06: Genie Zidane tritt mit Tätlichkeit ab!
Bei der Endrunde 2006 in Deutschland holte sich Italien den 4. Weltmeistertitel das französische Genie Zinedine Zidane trat mit einer Tätlichkeit von der großen Fußballbühne ab. Gastgeber Deutschland gewann viele Sympathien als Veranstalter.
Im Finale standen sich Italien (schaltete im Semifinale Gastgeber Deutschland in einem dramatischen Spiel nach Verlängerung aus) und Frankreich gegenüber. Bereits in der sechsten Minute ging Frankreich durch einen Elfmeter von Superstar Zinedine Zidane in Führung. In der 19. Minute glich Italien durch Verteidiger Materazzi aus.
In der 110. Spielminute folgte der große Aufreger des Spiels. Zinedine Zidane versetze Materazzi einen Kopfstoß und erhielt die rote Karte. Der Franzose beendet das letzte Spiel seiner großartigen Karriere unrühmlich. In der Folge musste das Elfmeterschießen musste über den Weltmeistertitel entschieden. Italien setzte sich dabei mit 5:3 durch. Den entscheidenden Elfmeter vergab der Franzose Trezeguet.
Thomas Muck/Martin Ucik
In Kooperation mit sportreport.at
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