Der Neffe des ehemaligen Ministerpräsidenten Pierre Pflimlin war bereits Generaldirektor des TV-Senders France 3. Seine Karriere begann 1985 bei der Straßburger Tageszeitung “Les Dernières Nouvelles d’Alsace”. Zuletzt organisierte er die Rekapitalisierung des nationalen Pressevertriebs Presstalis. Der scheidende Chef Patrick de Carolis hatte sich 2008 mit Sarkozy angelegt und eine Äußerung des Präsidenten zum Programm der Sender als “falsch und dumm” bezeichnet.
Sarkozy hatte in seiner Fernsehreform 2008 entschieden, dass der Staatspräsident künftig den Chef von France Télévisions nominiere. Die Nominierung muss dann vom Aufsichtsgremium CSA und vom Parlament gebilligt werden. Kritiker sahen darin einen unzulässigen Eingriff in die journalistische Unabhängigkeit. Etwa 100 Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen und Politik hatten kürzlich dagegen protestiert, unter ihnen die früheren Premierminister Lionel Jospin und Dominique de Villepin, Ex-Kulturminister Jack Lang sowie die Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine und der Filmemacher Cédric Klapisch.
Sarkozy verteidigte in einem Interview am Montagabend erneut seinen Schritt: ”Jetzt herrscht Transparenz”, sagte er und verwies auf die Einspruchsmöglichkeit des Parlaments. In dem bisher üblichen Ernennungsverfahren entschied formell das Aufsichtsgremium CSA - das allerdings kaum einen Kandidaten durchgesetzt hätte, der dem Élysée nicht genehm gewesen wäre. Auf Pflimlin kommen schwierige Aufgaben zu. Er muss die staatliche TV-Holding im Streit über das bereits beschlossene Werbeverbot positionieren. Zudem wird er auch über die Privatisierung der im Bereich Werbung tätigen Tochtergesellschaft France Télévisions Publicité entscheiden.
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