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Väter-Karenz: Schlusslicht Vorarlberg

Wien -  Knapp fünf Prozent aller Eltern, die im Juli in Österreich Kinderbetreuungsgeld bezogen haben, sind Männer. Bei den Bundesländern liegt Wien mit 9,3 Prozent an der Spitze -  Vorarlberg ist mit 2,1 Prozent Schlusslicht.
Insgesamt gab es im Juli exakt 149.041 Kindergeldbezieher, 7.330 davon, also rund 4,9 Prozent, waren Männer. In Wien waren rund 9,3 Prozent der insgesamt 31.200 Bezieher (Zahlen gerundet) männlich, dahinter folgen Niederösterreich (26.600 Bezieher) mit 4,5 Prozent und die Steiermark (19.900 Bezieher) mit vier Prozent. 3,9 Prozent betrug der Männeranteil in Kärnten (8.900 Bezieher), 3,8 Prozent in Oberösterreich (27.500 Bezieher) und 3,5 Prozent in Salzburg (10.100 Bezieher). In Tirol (13.500 Bezieher) lag der Väteranteil bei 3,3 Prozent, im Burgenland (3.900 Bezieher) bei 2,5 Prozent. Die wenigsten Väter gehen in Vorarlberg in Karenz: Von knapp 7.500 Beziehern waren nur 2,1 Prozent Männer.
Der höchste Männeranteil findet sich mit rund 23,7 Prozent in der Berufsgruppe der Selbstständigen, wie aus einer aktuellen Statistik des Familienministeriums hervorgeht. Gemessen an den Kindergeldbeziehern im jeweiligen Bundesland sind in Wien mit 9,3 Prozent die meisten Väter in Karenz.

Die höchste Väterbeteiligung nach Berufsgruppen findet sich bei den Selbstständigen (23,7 Prozent), die allerdings nur 2,4 Prozent aller Kindergeldbezieher ausmachen, dicht gefolgt von den Bauern (21,3 Prozent), deren Anteil an allen Beziehern 1,4 Prozent beträgt. Über zehn Prozent liegt der Männeranteil sonst nur bei Notstandshilfeempfängern (10,9 Prozent) und Beamten (10,1 Prozent). Den niedrigsten Anteil an männlichen Kindergeldbeziehern gibt es mit 0,7 Prozent bei den Schülern, wobei auch nur 0,6 Prozent aller Kindergeldbezieher in diese Gruppe fallen. Unter fünf Prozent Väterbeteiligung weisen weiters Hausfrauen und Hausmänner (2 Prozent), Vertragsbedienstete (2,5 Prozent) sowie Angestellte (2,5 Prozent) auf – letztere machen 43,6 Prozent aller Bezieher aus.

Aus der Statistik geht auch hervor, dass Männer offenbar eher gegen Ende des Kindergeldbezugs in Karenz gehen: Bei den Fällen im ersten Jahr des Bezugs liegt der Väteranteil bei 1,7 Prozent, im zweiten Jahr bei 4,5 Prozent. Vom 25. bis 30. Lebensmonat des Kindes sinkt der Männeranteil zwar wieder auf 2,2 Prozent, zwischen 31. und 36. Lebensmonat sind aber immerhin 44,9 Prozent der Kindergeldbezieher männlich.

Die längste Variante des Kindergeldes, 30+6 Monate (436 Euro/Monat, jeweils bei Beteiligung beider Partner), war im Juli mit rund 106.300 Beziehern mit Abstand am beliebtesten – nur knapp 4.500 oder 4,2 Prozent davon waren allerdings Männer. Rund 29.900 Eltern bezogen die Variante 20+4 (624 Euro), hier lag die Väterbeteiligung bei sechs Prozent. Mit 10,8 Prozent den höchsten Männeranteil verzeichnete die Variante 15+3 (800 Euro), insgesamt gab es hier rund 6.900 Bezieher.

Etwa 1.400 Eltern bezogen die Kurzvariante 12+2 (1.000 Euro), 6,8 Prozent davon waren Männer. Bei der einkommensabhängigen Variante (maximal 12+2 Monate, 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens, höchstens 2.000 Euro), die rund 4.500 Bezieher aufwies, war die Väterbeteiligung mit 4,1 Prozent geringer. Bei diesen beiden Varianten ist allerdings zu beachten, dass sie erst mit Jahresbeginn eingeführt wurden.

Familienstaatssekretärin Christine Marek (V) will bei den neuen Varianten mittelfristig eine Väterbeteiligung von 20 Prozent erreichen. Sie zeigte sich gegenüber der APA optimistisch, dass man dieses Ziel nach dem Vollausbau – also dem ersten “Durchgang” von 14 Monaten – auch erreichen werde. Väter würden nämlich tendenziell die ihnen zustehenden Monate erst gegen Ende des Kindergeldbezuges in Anspruch nehmen und somit noch nicht in der aktuellen Statistik aufscheinen.

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