In der klinischen Verwendung wird Thiopental als Anästhetikum eingesetzt – etwa zur Betäubung von Patienten vor Operationen. Im Todescocktail dient es dazu, den Verurteilten bewusstlos zu machen, bevor weitere Chemikalien einen Herzstillstand verursachen. Allerdings wurden auch schon Giftspritzen mit einer einzigen, sehr hohen Dosis von Thiopental zur Hinrichtung verwendet.
Im Staat Oklahoma musste bereits im vergangenen Monat eine Exekution verschoben werden und Kentuckys Gouverneur unterzeichnet aktuell keine Hinrichtungsverfügungen mehr. Die Justizbehörden aus Arizona bemühen sich, genug Thiopental für eine für Ende Oktober geplante Hinrichtung zu organisieren. Andere Staaten, wie Texas, wo die meisten Todesurteile vollstreckt werden, machen keine Angaben zu ihrem Thiopental-Vorrat.
Die Firma Hospira, Hersteller des Thiopental, hat sich in der Vergangenheit mehrfach gegen die Verwendung ihres Produkts bei Hinrichtungen ausgesprochen. Man erwarte, frühestens im Jänner 2011 wieder liefern zu können, teilte das Unternehmen mit. Die Gründe für den Lieferengpass wollte Hospira nicht näher erläutern. Doch laut einem Brief der Firma an das Büro des Gouverneurs von Kentucky, der der Nachrichtenagentur AP vorliegt, begründete das Unternehmen den Engpass damit, dass es seinen einzigen Lieferanten für den aktiven Wirkstoff des Mittels verloren habe und einen Neuen suche.
In der Medizin ist Thiopental größtenteils durch andere Wirkstoffe ersetzt worden. Die Nachfrage nach dem Medikament aus dem medizinischen Bereich sei deshalb so stark gesunken, dass der Hersteller wohl kein Mittel produzieren wolle, das hauptsächlich nur noch der Tötung von Menschen diene, spekulierte der Arzt und Gegner der Todesstrafe, Jonathan Groner. Ein Hospira-Sprecher dementierte dies.
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