AA

Wien-Wahl: Strache will Vizebürgermeister werden

©APA
Die FPÖ will in Wien Regierungsverantwortung übernehmen. Sollte es zu einer rot-blauen Koalition kommen, stehe Parteiobmann Heinz-Christian Strache als als Vizebürgermeister, Integrations- und Sicherheitsstadtrat zur Verfügung, sagte er am Dienstag zur Presse.

Bürgermeister Michael Häupl (S) müsse die Ausgrenzungspolitik gegenüber er FPÖ beenden, forderte Strache. Es sei an der Zeit, den Wählerwillen ernst zu nehmen: “Beweisen Sie, dass sie Demokratieverständnis haben”, forderte er das Stadtoberhaupt auf. Die FPÖ sei zu Gesprächen bereit. Im Fall einer Regierungsbeteiligung werde er sein Nationalratsmandat sowie seine Funktion als Klubobmann im Parlament zurücklegen. Bundesparteiobmann würde er hingegen weiterhin bleiben.

Eine Absage erteilte er einer möglichen rot-grünen Zusammenarbeit: Die Grünen würden sich nach einem halben Jahr Regierungsbeteiligung “selbst in die Luft sprengen”, attestierte er der Ökopartei Regierungsunfähigkeit. Vielmehr vermutet er, dass Häupl in ein “rot-schwarzes Kuschelbett” kriechen werde.

“Regieren um Regierens Willen bringt nichts”

Strache befürchtet einen Stillstand, sollten die Sozialdemokraten mit der ÖVP oder den Grünen koalieren: Es würde der “rote Filz” weiterwuchern, mit ein paar grünen oder schwarzen Schattierungen. Veränderungen gebe es nur bei einem Mitregieren der FPÖ. Damit es allerdings zu einer Zusammenarbeit kommt, müssten allerdings auch freiheitliche Ideen umgesetzt werden, lautet Straches Bedingung. “Regieren um des Regierens willen, bringt genau gar nichts”, unterstrich der Parteichef.

Sollten die Wiener Sozialdemokraten die FPÖ weiterhin ausgrenzen oder eine “Koalition der Verlierer ” eingehen, dann werden die Freiheitlichen der SPÖ bei der kommenden Wien-Wahl ein politisches “Waterloo” bereiten, drohte Strache. Dann könnte die FPÖ zur 35-, wenn nicht sogar zur 40-Prozent-Marke vorstoßen, zeigte er sich überzeugt. Damit könnte die freiheitliche Partei “aus eigener Kraft” die Regierung in Wien umsetzen. Bis dorthin werde man den “konsequenten Oppositionskurs” fortsetzen, so der Parteichef.

FPÖ sei die “neue Volkspartei”

Beim Urnengang am vergangenen Sonntag sei man tief in die sozialdemokratischen Hochburgen eingedrungen, ebenso wie in die bürgerlichen Wählerschichten. Die ÖVP-Wähler hätten die Partei satt, weil sie in ihr keine Vertretung mehr erkennen können, glaubt Strache zu wissen. Die Volkspartei sei keine Alternative mehr zur SPÖ, sondern vielmehr ein “willfähriger Trittbrettfahrer”. “Wenn man so will”, erklärte Strache, würde das Ergebnis zeigen, dass die FPÖ die “neue Volkspartei” sei. Die Freiheitlichen seien die “neue politische Kraft”, die es auch schaffe, das rot-schwarze System in Österreich “aufzubrechen”.

Am vergangenen Sonntag habe das “Wiener Blut” gezeigt, dass “es lebt, in Wallungen gerät und Zukunft hat”, erklärte der Parteichef. Er freue sich nun auf das Neujahrskonzert, wo das “Wiener Blut” in die Welt hinausgespielt werde. Die ganze Welt werde das “Wiener Blut” dann “liebevoll” in den Ohren haben.

  • VOL.AT
  • Politik
  • Wien-Wahl: Strache will Vizebürgermeister werden