Eine Materialschlacht ohnegleichen bestimmt das Geschehen der größten Binnenseeregatta. Als neueste Kreation bringt der Meersburger Ralph Schatz den Katamaran Black Jack, eine für Leichtwind konzipierte Neuentwicklung mit der Typenbezeichnung SL33, an den Start. Gebaut aus Kohlefaser, wirkt das völlig schwarze Ungetüm wie ein futuristischer Raumgleiter. Allein die Maße der bei mehr Wind kaum beherrschbaren SL33 jagen der Konkurrenz Respekt ein.
Auf einem gigantischen Mast von 18,5 Metern Höhe sitzen ein Großsegel von 82 m2, ein Vorsegel von 33 m2, bei etwas räumlicherem Wind kommt der Code Zero mit 75 m2 zum Einsatz und vor dem Wind wird ein Gennaker von 117 m2 gehisst. Damit jagt der nur 535 Kilo schwere Katamaran mit bis zu 30 Knoten übers Wasser. Wie Ralph Schatz mit seiner Proficrew das Gerät in einer plötzlichen Bö oder gar Wind über zehn Knoten im Griff hat, wird die große Unbekannte dieser Regatta.
Konkurrenz schläft nicht
Am ehesten werden die beiden Ventilo 28 von Fritz Trippolt vom YC Bregenz und Tobias Gwinner aus Horn Paroli bieten können. Trippolt fuhr letzte Woche mit seiner Skinfit zur Generalprobe rundum und lag nur 20 Minuten hinter dem bestehenden Rekord von 4:41:37 Stunden. Von Überlingen nach Langenargen brauchten wir nur eine Stunde, berichtet Vorarlbergs Sieghoffnung. Nicht zu vergessen sind die drei antretenden Liberas, wovon die ungarische Raffica mit Zsolt Kiraly die Regatta bereits 2009 gewann.
Für Trippolt ist der Arboner Albert Schiess mit seinem Katamaran Holy Smoke ein Geheimtipp. Das Gerät ist nach mehreren Umbauten richtig schnell. Ist der Sieg zu kaufen? Fritz Trippolt ist sich der Zwiespältigkeit der Materialschlacht bewusst. Wer gewinnen möchte, muss viel investieren. Als Normalverbraucher geht das nur mehr mit Sponsoren. Obwohl er selbst mit den Wölfen heulen muss, bedauert er zugleich die Entwicklung. Schade, dass nur jene Siegchancen haben, die sich das teuerste Gerät kaufen können. Beim neuesten Kat spricht man von einem Preis von 200.000 Euro.
Veränderte Bedingungen
Der Lindauer Segler-Club als Veranstalter erkannte nach drei Flautenjahren die Notwendigkeit, das Prozedere zu ändern. Das Zeitlimit wurde um 90 Minuten verlängert, der Abschuss erfolgt am Samstag erst um 21 Uhr. Wir werden auch nicht zögern, bei Schwachwind die Bahn zu verkürzen, kündigt Wettfahrtleiter Hubert Henzler an. Bei der diesjährigen Route besteht am Eichhorn bei Konstanz die Chance, alle Schiffe direkt nach Lindau zurückzuschicken.
So wie in den vergangenen Jahren werden wieder 25 schnelle Schiffe mit einem Transponder bestückt und können im Festzelt beim Hafen mittels GPS-Tracking verfolgt werden. Ein Kommentator erklärt die Positionen und das taktische Verhalten der Skipper. (VN/HT)
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