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Auf Rollen ins Krankenhaus

Symbolfoto
Symbolfoto ©Kuratorium für Verkehrssicherheit

Jährlich 200 verletzte Inlineskater in Vorarlberg. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) informiert über Rechte und Pflichten der Inlineskater im Straßenverkehr.

Inline-Skaten bietet vorzügliche Trainingsmöglichkeiten für Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und koordinative Fähigkeiten – und das auf jedem ebenen Weg, mit leichtem Gerät. Doch: Jährlich landen österreichweit rund 5.000 Inline-Skater im Krankenhaus. In Vorarlberg verletzen sich jedes Jahr rund 300 Menschen beim Inlineskaten. Knapp ein Drittel (29%) der verletzten Inline-Skater war unter 15 Jahren. Unfallursache Nummer eins ist der Sturz: 77 Prozent aller Unfälle sind Stürze auf gleicher Ebene. “Viele Skater versuchen einen Sturz mit Händen und Armen abzuwehren. Deshalb kommt es oft zu Verletzungen der Handgelenke und der Unterarme”, sagt Martin Pfanner, Leiter des KFV Vorarlberg. Von den Blessuren am meisten betroffen waren die oberen Extremitäten: Bei 34 Prozent der Verletzten waren die Handgelenke, bei weiteren 12 Prozent die Unterarme betroffen

Typischer Unfall-Mechanismus beim Inline-Skaten

Die Sportler verlieren plötzlich das Gleichgewicht – durch die Rollen an den Schuhen geht das blitzschnell. Man versucht den Sturz mit den Händen abzufangen. Kommt man zu steil auf, führt dies zu Knochenbrüchen vor allem an Händen oder Armen. Die meisten Verletzungen ereignen sich nach Einzelstürzen.

Schutzausrüstung

Der Großteil der Verunfallten gab laut Freizeitunfallstatistik an, dass sie zum Zeitpunkt des Unfalls ohne Schutzausrüstung unterwegs waren, d.h. sie trugen weder Helm noch Arm-, Ellbogen- oder Knieschützer. Um diese Sportart möglichst verletzungsfrei zu überstehen, ist eine Schutzausrüstung aber auf jeden Fall empfehlenswert. Anfänger sollten einen Kurs besuchen, um das richtige Bremsen und Stürzen zu lernen. In Vorarlberg bietet die Initiative “Sichere Gemeinden” zweistündige Trainingskurse für Inlineskater an.

Wo ist Skaten erlaubt?

Inlineskaten ist dort erlaubt, wo auch Fußgänger gehen dürfen: Gehsteig und -weg, Fußgänger-zonen, Wohn- und Spielstraßen. Außerdem dürfen Inlineskater auch auf Radfahranlagen (Radwegen, gemeinsamen Geh- und Radwegen, Radfahr- und Mehrzweckstreifen und Radfahrüberfahrten) skaten. Außerhalb des Ortsgebietes dürfen Skater auf baulich von der Fahrbahn getrennten Radwegen, nicht aber auf markierten Radfahrstreifen unterwegs sein. Für Inlineskater besteht keine Benützungspflicht von Radfahranlagen, sie können also entweder den Rad- oder den Gehbereich nutzen.

Auch Skater haben Pflichten

“Als oberstes Gebot für Skater gilt: Fußgänger dürfen nicht gefährdet oder behindert werden”, erinnert Pfanner. Das bedeutet, dass in der Nähe von Fußgängern besonders langsam gefahren werden muss. Für Inlineskater auf Radfahranlagen gelten dieselben Pflichten wie für Radfahrer: Einhaltung der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, Rechtsfahrgebot, Vorrangregeln. Werden Fußgänger, Radfahrer oder andere Skater überholt, sollte das immer links erfolgen.

Altersgrenzen wie beim Radfahren

Ab zehn Jahren dürfen Kinder mit Radfahrausweis alleine mit Trendsportgeräten wie Skates unterwegs sein, sonst ab zwölf Jahren. Unter Zehnjährige müssen von einer mindestens 16-jährigen Aufsichtsperson begleitet werden. Nur in Wohnstraßen gibt es kein gesetzliches Mindestalter, weil dort das Spielen auf der Fahrbahn erlaubt ist.

Pfanner:”Skaten Sie mit kontrollierter Geschwindigkeit und denken Sie an den notwendigen Bremsweg.” Durch richtige Ausrüstung und das adäquate Verhalten kann das Unfall- und Verletzungsrisiko reduziert werden – so steht auch dem Spaß am Inline-Skaten nichts mehr im Wege.

Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit

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