Dafür verantwortlich waren investitionsstarke Winterkunden und Großprojekte in Wachstumsmärkten. Im Geschäftsjahr 2017/2018 war der Wintertourismus für die Doppelmayr/Garaventa Gruppe erneut der größte Umsatztreiber.
Von den weltweit umgesetzten Seilbahnen, wurden zwei Drittel im Wintersegment realisiert. Skigebiete auf der ganzen Welt haben in die Seilbahninfrastruktur sowie den Komfort und das Angebot für ihre Gäste investiert.
Die Bedeutung jedes einzelnen Seilbahnprojekts im Winter verdeutlicht auch der Umsatzanteil der Alpenländer Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Italien: In Summe machte dieser im Geschäftsjahr 2017/2018 über 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Das Eigenkapital des Vorarlberger Vorzeigeunternehmens wuchs in der Abrechnungsperiode zum ersten Mal auf über eine Milliarde Euro (1,04 Mrd.) an (Vorjahr (972,5 Mio. Euro). In Relation zur Bilanzsumme von 1,538 Mrd. Euro (plus 1,6 Prozent) ist der Eigenkapitalanteil damit von 64 auf 68 Prozent gestiegen, freuten sich die beiden Vorstände. Das Anlagevermögen belief sich auf 257,3 Mio. Euro, was einer Zunahme von 17 Prozent entspricht.
Rekordprojekte in Europa
Unter den zahlreichen Projekten, die Doppelmayr/Garaventa im Geschäftsjahr 2017/2018 realisiert hat, ist auch der eine oder andere Meilenstein der Seilbahntechnik: In der Schweiz fährt seit Dezember 2017 die weltweit steilste Standseilbahn auf den Stoos.
Die neue Pendelbahn auf die Zugspitze wartet mit drei Rekorden auf: der größte Höhenunterschied mit 1.945 Metern, die höchste Fachwerkstütze mit 127 Metern und mit 3.213 Metern das längste Seilfeld.
Wachstumsregion Asien
Positiv ist auch die Entwicklung in Asien mit einem Umsatzanteil von 21 Prozent. Dort sind es in erster Linie Seilbahnanlagen im Bereich Point of Interest (POI), welche in Ländern wie China oder Vietnam sehr gefragt sind. In Vietnam verbindet eine neue Dreiseilbahn die beiden Ferieninseln Phu Quoc und Hon Thom. Mit einer Länge von 7.900 Metern steht sie als die längste Dreiseilbahn der Welt im Guinness Buch der Rekorde.
In China hat Doppelmayr/Garaventa die erste Dreiseilbahn des Landes verwirklicht. Sie überspannt den Nationalpark von Lushan, ein UNESCO-Weltkulturerbe und eine der berühmtesten Kulturlandschaften Chinas.
Die Doppelmayr/Garaventa-Teams arbeiten in China auch an neuen Aufträgen im Wintersegment. Für die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 erhielt das Unternehmen den Auftrag für den Bau von neun Seilbahnen. „Asien entwickelt sich derzeit für uns sehr gut. Es gibt ein enormes Potenzial für Seilbahnen in sämtlichen Anwendungsgebieten“, betont Vorstandsvorsitzender Michael Doppelmayr.
Cable Liner in Moskau
Das Team von Doppelmayr Cable Car stellte am internationalen Flughafen Sheremetyevo in Moskau einen Cable Liner fertig. Er verbindet den nördlichen und südlichen Terminalkomplex des Flughafens.
Doppelmayr Transport Technology konnte ein leistungsfähiges Materialtransportsystem in der Türkei realisieren: Die Materialseilbahn in der Untertagebau-Kupfermine Cerattepe ist sowohl für den Transport von abgebautem Kupfererz in dafür vorgehsehen Materialkübeln, als auch für den Personentransport der Minenmitarbeiter ausgelegt.
Im Geschäftsjahr 2017/2018 hat Doppelmayr/Garaventa neue Unternehmen in die Gruppe aufgenommen. Die Frey Gruppe bringt ihr Know-how aus der weltweiten Tätigkeit im Bereich von Seilbahn-Steuerungsanlagen in den Konzern ein. LTW Intralogistics verstärkte ihre Software-Kompetenzen durch die Übernahme des Wiener Softwareunternehmen Metasyst Informatik GmbH.
Zukunft bringt Wachstum in neuen Märkten
Doppelmayr/Garaventa blickt sehr zuversichtlich in die kommenden Jahre. „In Mitteleuropa erwarten wir ein gutes, stabiles Niveau. Mit Wachstum rechnen wir in Asien und Südamerika. Den eingeschlagenen Weg unsere Dienstleistungsnetzwerke zu verdichten, verfolgen wir konsequent weiter“, so Michael Doppelmayr. Die Doppelmayr/Garaventa Gruppe will die Kernmärkte stärken und Chancen in neuen Märkten generieren.
Neues Grundstück im Allgäu
Investiert wurden 2017/18 rund 48,7 Mio. Euro, um 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der wesentliche Anteil davon floss in den Standort Wolfurt. In Leutkirch im Allgäu (Baden-Württemberg) erwarb Doppelmayr im vergangenen Jahr ein Grundstück von 110.000 Quadratmetern um rund acht Mio. Euro. Gedacht sei dies als langfristige Grundreserve für die nachfolgende Generation. “Leutkirch liegt nur eine halbe Autostunde von Wolfurt entfernt” und sei damit gleich weit entfernt wie Bludenz, erläuterte Ulmer. Allerdings seien die Quadratmeterpreise in Bludenz um das Vierfache teurer als im Allgäu.
Doppelmayr über den Gründstückskauf im Allgäu
Doppelmayr über die “Wälderbahn”
Bilanzpressekonferenz zum Nachsehen
Der Seilbahnbauer beschäftigt weltweit 2.933 Mitarbeiter, 1.462 davon in Österreich. Den Zuwachs von 213 Mitarbeitern und der Personalaufwendungen um 12 Mio. Euro auf 218,8 Mio. Euro erklärte der Finanzvorstand unter anderem mit dem Zukauf der Unternehmen Frey in der Schweiz und Metasyst Informatik in Wien im vergangenen Geschäftsjahr.
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