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750 Tote bei Unruhen wegen Viehdiebstahls im Sudan

Bis zu 750 Menschen sind nach UNO-Angaben im Südsudan nach Auseinandersetzungen um Viehdiebstähle getötet worden. Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kam es im Bundesstaat Jonglei an der Grenze zu Äthiopien zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen den Volksgruppen der Nuer und Murle.

Die UNO-Organisation befürchtet, dass diese neue Unruhen die Rückkehr ehemaliger Flüchtlinge verzögert.

Ein Verband der Nuer widersprach nach einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der “Sudan Tribune” jedoch diesen Angaben und bezifferte die Zahl der Toten mit 453. Unter den Opfern des Konflikts seien auch zahlreiche Frauen und Kinder.

Viehdiebstahl ist nicht nur im Südsudan, sondern auch im Norden Kenias und Ugandas ein Problem. In den Gebieten leben Nomaden und Viehzüchter. Auch bei den Nuer ist ein großer Viehbestand traditionell ein Zeichen des Reichtums. Während verfeindete Volksgruppen früher mit Pfeil und Bogen oder Speer die Dörfer ihrer Nachbarn überfielen, haben die modernen Viehdiebe aufgerüstet und greifen meist mit automatischen Waffen an.

Der Südsudan kehrt nach 22 Jahren Bürgerkrieg mit dem Norden erst seit knapp vier Jahren allmählich zur Normalität zurück.

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