71,53 Prozent für Mario Leiter als Chef der Vorarlberger SPÖ

Mario Leiter ist am Samstag in Feldkirch beim 45. ordentlichen Landesparteitag der SPÖ Vorarlberg in seiner Funktion als Parteivorsitzender bestätigt worden. Die Delegierten wählten ihn mit 71,53 Prozent Zustimmung neuerlich an die Parteispitze, damit lag er unter seinem Ergebnis von 2023 mit 88,69 Prozent. Zur Unterstützung war auch Bundesvorsitzender Andreas Babler angereist.
Bregenz/Feldkirch. Leiter zeigte sich "riesenstolz und froh" über das "eindeutige Ergebnis". Dieses sei nicht selbstverständlich, man habe unruhige Zeiten hinter sich. Leiter versprach, die begonnene Neuausrichtung fortzusetzen. Besser schnitten Leiters Stellvertreter ab, als solche gewählt wurden die Landtagsmandatare Reinhold Einwallner (95,83 Prozent) und Manuela Auer (96,53 Prozent), die Bürgermeister Markus Fäßler (Dornbirn, 99,31 Prozent) und Martin Staudinger (Hard, Bez. Bregenz, 90,28 Prozent) sowie Frauenvorsitzende Beatrix Madlener-Tonetti (98,61 Prozent).
Klassische SP-Themen in Leiter-Rede
"Für ein Vorarlberg, das sich jeder und jede leisten kann, das ist kein Schlagwort, das ist ein Auftrag", hatte Leiter in seiner Rede gemeint. Er beschwor den Zusammenhalt und arbeitete klassische SPÖ-Forderungen ab: mehr gemeinnützige Wohnungen, gerechte Löhne, ein solidarisches Gesundheitssystem, ausreichend leistbare Kinderbetreuung, Chancen für junge Menschen, gleiche Löhne. "Wir sind viele und gemeinsam sind wir stark, Vorarlberg zu verändern", betonte er. Zuvor hatte er die Arbeit des Landtagsklubs als "David gegen Goliath, jeden Tag" beschrieben. Man sei "klein, aber wirksam". Wenn man Wahlen gewinnen wolle, dürfe man sich nicht auf Nebenschauplätzen verlieren, denn "die Menschen spüren, ob wir wirklich geschlossen sind", warb Leiter um Zustimmung.
Debattiert wurden beim Parteitag auch die Sexismusvorwürfe, die die ehemalige Landesfrauenvorsitzende Stefanie Matei im Frühjahr bei ihrem Austritt gegenüber ihrer Partei thematisiert hatte. Landesfrauenvorsitzende Beatrix Madlener-Tonetti betonte, man nehme diese ernst und arbeite sie auf. Sexismus beginne leise, im Alltag, das gehe alle an und betreffe nicht nur die SPÖ, so Madlener-Tonetti, die dafür stehenden Applaus erhielt.
Vorarlberg hartes Pflaster für die SPÖ
Der heute 60-jährige Leiter war jahrelang als Mann für die Spitze gehandelt worden, bevor er 2023 bei einem Sonderparteitag dazu gewählt wurde. Er hatte der Sozialdemokratie, für die Vorarlberg traditionell ein hartes Pflaster ist, mit Aussichten auf Wahlerfolge einige Hoffnung gemacht, als er 2015 nur knapp den Bludenzer Bürgermeistersessel verpasste, was sich 2020 wiederholte. Leiter trat im Frühjahr 2021 als Bludenzer Vizebürgermeister zurück, den Stadtparteivorsitz gab er 2023 auf.
Einige Monate später designierte ihn der Vorstand der SPÖ Vorarlberg nach einer schweren Führungskrise, in der Gabriele Sprickler-Falschlunger neuerlich als Interimschefin eingesprungen war, dann aber zum neuen Parteivorsitzenden. Zugleich wurde er Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2024, bei der der erhoffte große Aufschwung mit 9,06 Prozent nach zwei Ergebnissen unter zehn Prozent 2019 und 2014 aber ausblieb. Gemischt lief es bei den Gemeindevertretungswahlen für die SPÖ: Man hielt Bregenz und gewann als großen Erfolg Dornbirn. Leiter selbst scheiterte aber neuerlich, Bludenzer Bürgermeister zu werden.
(APA)
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