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71 Tote bei Anschlagserie in Indien

Einen Tag nach der Anschlagsserie im Nordosten Indiens ist die Zahl der Todesopfer auf 71 gestiegen. Zehn weitere Opfer seien in der Nacht ihren schweren Verletzungen erlegen, teilte das Gesundheitsministerium des Unionsstaates Assam am Freitag mit.

Mehr als 300 Menschen waren verletzt worden, als am Donnerstag auf Märkten und in belebten Städten in Assam zwölf Sprengsätze explodierten.

Obwohl sich zunächst niemand zu den Anschlägen bekannte, verdächtigen die Behörden die Rebellengruppe Vereinigte Front zur Befreiung Assams (ULFA). Die Gruppe kämpft seit 1979 für einen eigenen Staat für die Adivasi genannten Ureinwohner. In den vergangenen zwei Jahrzehnten starben bei den Kämpfen in Assam mindestens 10.000 Menschen. Die Unterstützung für die ULFA schwindet aber zusehends in der Bevölkerung. Die ULFA wies jede Beteiligung an den Anschlägen zurück.

Eine der Bomben in Guwahati zielte auf eine Hochsicherheitszone, in der neben einem Gericht auch Polizeidienststellen und Wohnungen für leitende Polizeibeamte untergebracht sind. Die übrigen Explosionen in Guwahati haben laut Polizei vor allem belebte Märkte getroffen.
In der Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt, nachdem wütende Anrainer in Folge der Anschläge randaliert und Polizeifahrzeuge sowie die Feuerwehr angegriffen hatten. Der Regierungschef des Bundesstaates, Tarun Gogoi, sprach angesichts der vielen Toten und Verletzten von einer “feigen Tat”, die Terror verbreiten sollte.

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