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6500 Kilometer für ein Kamel

6500 Kilometer mit alten Autos und unter verrückten Bedingungen – das ist die Allgäu-Orient-Rallye, bei dem ein Team aus dem Raum Bludenz startet.
6500 Kilometer mit alten Autos und unter verrückten Bedingungen – das ist die Allgäu-Orient-Rallye, bei dem ein Team aus dem Raum Bludenz startet. ©meznar-media.com

Drei alte Autos. Zehn Tage Zeit. 6500 Kilometer. Mit einem Ziel. Den Hauptpreis zu gewinnen: Ein Kamel.
Sechs Motorsportverrückte Männer aus dem Raum Bludenz/Braz stellen sich der wohl größten Herausforderung ihres Lebens. Sie wollen gemeinsam die Allgäu-Orient-Rallye gewinnen. Von Oberstdorf nach Jordanien. Die größte Rallye der Welt. Gleichzeitig auch die Verrückteste. Ein Team besteht aus sechs Fahrern, die in Zweierteams drei Autos lenken. Mindestens 20 Jahre alt, oder nur noch 1111 Euro pro Fahrzeug wert. Autobahnen sind verboten. Navigationssystem ebenso. Zum Drüberstreuen gibt`s noch Sonderprüfungen. Das Budget ist beschränkt. So dürfen pro Person und Tag nur elf Euro zum Schlafen ausgegeben werden. “Was de facto bedeutet, dass wir während der Rallye nach durchschnittlich zwölf bis 15 Stunden Fahrt im Auto schlafen müssen”, schildert Michael Rajek, Teamchef des Bludenzer Teams “Vrwäga”.

World Food Programm

Gemeinsam mit Martin Vaplon, Werner Burtscher, Goran Milosavac sowie Elmar Neyer und Daniel Dünser stellt er sich der 6500-Kilometer-Strecke. “Immerhin geht es um einen guten Zweck.” Denn alle Autos der 104 Teams werden im Anschluss an die fünfte Auflage der Abendteuer-Rallye in Jordanien zu Gunsten des Word Food Programm der Vereinten Nationen versteigert. Und bereits während der Fahrt verteilen die Hobby-Rennfahrer Spielzeug und Kinderkleidung an Bedürftige. Gestartet wird am 30. April 2010. Bis dahin hat das Vrwäga-Team noch jede Menge Arbeit. Die Autos sind organisiert (Chrysler Voyager/300.000 Kilometer/BJ. 1993/400 Euro Wert sowie ein Pontiac Trans Sport/ 170.000 Kilometer/BJ. 1992/300 Euro Wert und ein ehemaliges Feuerwehrauto/Mercedes-Benz-Bus 207D/BJ. 1980).

Rollende Werbeflächen

“Der Feuerwehrbus stammt von der Firma Liebherr. Diese unterstützt uns auch mit einem Lehrlingsprojekt. So werden alle drei Autos kostenlos von den Lehrlingen im markanten Liebherr-Gelb lackiert”, so Teamchef Rajek weiter. Ab Anfang Jänner sollen die Fahrzeuge dann im Normalbetrieb laufen, “damit wir Fahrverhalten und Tücken kennen lernen und uns an die Autos gewöhnen können”, erzählt Martin Vaplon. Diesen Normalbetrieb wollen die Rennfahrer natürlich gleich doppelt nutzen. “Wir sind auf der Suche nach Sponsoren und können die Logos der Unterstützer natürlich prominent auf den Autos platzieren. Die Beschriftung der Fahrzeuge hat dankenswerter Weise das bekannte Bludenzer Schriftenatelier Dellamaria übernommen.

Sennende Beduinen

Schließlich soll die Rallye nicht nur Spaß, Abendteuer und Zeitvertreib sein. “Wir wollen etwas Gutes tun.” So wird mit Unterstützung der Rallye derzeit beispielsweise im Wüstendorf Al Rabiat (60 Kilometer von Amann) entfernt eine Käserei aufgebaut, damit Beduinen sesshaft werden können. Natürlich auch mit direkter Hilfe aus Vorarlberg. Erst vergangenen April wurde eine komplette Sennerei aus dem Bregenzerwald nach Al Rabiat transportiert. Neben tatkräftiger Unterstützung vor Ort waren diesen Sommer auch schon Beduinen aus Jordanien im Bregenzerwald zu Gast, um Sennen zu lernen. “Uns erwartet ein ganz großes Abendteuer”, sind sich die Rallyepiloten einig. “6500 Kilometer die unser Leben verändern werden und hoffentlich auch das von vielen Bedürftigen.”
Detaillierte Infos zur Rallye und dem “Vrwäga”-Team gibt`s online unter www.vrwaega.com im Internet.

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