Aufgrund der Coronavirus-Krise wird auch der 65. Eurovision Song Contest im niederländischen Rotterdam nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter am Mittwoch bekannt. Der traditionsreiche Gesangswettbewerb hätte von 12. bis 16. Mai über die Bühne gehen sollen. Für Österreich wäre der 34-jährige Sänger Vincent Bueno mit dem Titel "Alive" im 2. Halbfinale am 14. Mai in den Ring gestiegen.
ESC unter diesen Umständen "einfach nicht möglich"
"Mit großem Bedauern müssen wir die Absage des Eurovision Song Contests 2020 in Rotterdam bekanntgeben", heißt es in einem Statement. Unter den aktuellen Umständen sei es "einfach nicht möglich", das Live-Event wie geplant durchzuführen.
"Unsicherheit" durch Covid-19-Verbreitung: Song Contest abgesagt
"In den vergangenen Wochen haben wir verschiedene alternative Optionen durchgespielt, um am Eurovision Song Contest festhalten zu können", heißt es im offiziellen Statement auf der ESC-Website. Die "Unsicherheit" durch die Verbreitung von Covid-19 in Europa sowie damit verbundene Restriktionen auch im Ausrichterland Niederlande hätten letztlich zur Absage geführt. Der Gesangswettbewerb wäre von 12. bis 16. Mai in Rotterdam über die Bühne gegangen. Üblicherweise sind bei den beiden Semifinals sowie dem großen Finale mehrere tausend Besucher vor Ort.
Vincent Bueno kann Entscheidung nachvollziehen
Die Entscheidung nachvollziehen kann jedenfalls auch Vincent Bueno, der mit der selbstkomponierten Nummer "Alive" vom ORF ins Rennen geschickt worden wäre. "Natürlich berührt mich diese Nachricht sehr, aber Sicherheit hat immer Vorrang", betonte er in einem Statement gegenüber der APA. "Man kann das Glas halb voll oder halb leer sehen. Mein ganzes Team und ich haben zwar viel Leidenschaft, Zeit und Herzblut in den Song Contest gesteckt, aber jetzt kann ich in dieser für alle schwierigen Zeit zu 100 Prozent für meine Familie da sein, und meine Töchter müssen mich nicht ständig vermissen."
Auch ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner fand die Absage in einer ersten Reaktion "unendlich schade", allerdings sei es von der EBU die "einzig richtige Entscheidung". "Es geht hier immerhin um die Gesundheit der InterpretInnen und Delegationen aus 41 Ländern sowie der MitarbeiterInnen in Rotterdam - und die hat immer Priorität." Der Song Contest zeichne sich dadurch aus, "dass Tausende Menschen aus zahlreichen Nationen zwei Wochen lang in der Host-City ein völkerverbindendes Fest der Musik feiern - und genau das wäre im Moment nicht zu verantworten".
Verschiebung auf späteren Zeitpunkt 2020 keine Option
Wie es mit der 65. Ausgabe des Wettbewerbs nun weiter geht, soll sich in den kommenden Tagen und Wochen klären. Einerseits befindet sich die EBU nach wie vor in Gesprächen mit der Stadt Rotterdam, was eine Durchführung des ESC 2021 angeht. Andererseits bittet man auch um Geduld, während man sich den "Auswirkungen dieser beispiellosen Entscheidung" stellt. Eine Verschiebung auf einen späteren Termin in diesem Jahr wäre jedenfalls keine Option gewesen, da man auch in den kommenden Monaten noch mit Einschränkungen durch das Coronavirus rechnet.
Ebenso wenig machbar wäre ein Event ohne Publikum aufgrund der aktuellen Auflagen und Reisebeschränkungen. "Das einzigartige Format des Song Contest als internationales Liveevent bedeutet letztlich, dass es keine realistische Alternative dazu gibt. Deshalb haben wir keine andere Möglichkeit als die Show abzusagen." Ob die von den 41 teilnehmenden Ländern ausgewählten Künstler nun auch im kommenden Jahr dabei sein werden, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Das werde zwischen der ESC-Reference-Group und den einzelnen Rundfunkanstalten entschieden.
(APA/Red)
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