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6. Urlaubswoche: WKÖ lobbyiert per offenem Brief dagegen

6. Urlaubswoche - WKÖ in offenem Brief: "Gut erholt in Arbeitslosigkeit"
6. Urlaubswoche - WKÖ in offenem Brief: "Gut erholt in Arbeitslosigkeit" ©WKÖ; Files ORF
"Mit 25 Urlaubstagen plus 13 Feiertagen liegt Österreich im internationalen Vergleich an der Spitze!" Das schreibt der Gewerbe- und Handwerksobmann in der steirischen Wirtschaftskammer, Hermann Talowski, in einem offenen Brief an Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S).
Der offene Brief der WKÖ (*pdf)

Der ORF hat den Brief online. Sechs Wochen Urlaub bedeuteten weder weniger Freizeit, weil die Arbeit von Kollegen mitgemacht werden müsse, noch schafften sie neue Arbeitsplätze. Vielmehr würden sechs Wochen Urlaub den Unternehmen und Mitarbeitern “schaden”, so der Unternehmensvertreter.

Hundstorfer fordert zeitgemäße Änderung

Was er in seinem Schreiben allerdings unerwähnt lässt, ist der Fakt, dass es nach 25 Dienstjahren im selben Betrieb in Österreich ja bereits sechs Wochen Urlaub gibt. Was Hundstorfer fordert ist, die Regelung zeitgemäß dahingehend zu ändern, dass man sechs Wochen Urlaub nach 25 Dienstjahren auch bekommt, egal wie oft man den Arbeitgeber gewechselt hat. Die Gewerkschaft GPA ist es, die fordert sechs Wochen Urlaub spätestens ab 15 Dienstjahren zu gewähren.

Absage von Spindelegger

Bereits am Mittwoch hatte Vizekanzler und ÖVP-Chef Michael Spindelegger Forderungen nach einer Ausweitung der 6-Wochen-Urlaubsregelung oder neuen Feiertagen vorerst eine Absage erteilt.

“Standortschädliche Vorschläge zurückhalten”

Die Arbeitslosenzahlen seien hoch und man habe deshalb andere Sorgen. “Bitte alle standortschädlichen Vorschläge zurückhalten”, appellierte er nach dem Ministerrat. Solche Vorschläge solle man auf nach der Krise verschieben.

Auch wünschte sich Spindelegger, keine großen Versprechungen Richtung Wahlkampf zu machen, denn trotz des überraschend niedrigen Defizits 2012 sieht er es als notwendig an, die Budgetdisziplin einzuhalten. Bundeskanzler Werner Faymann (S) zeigte sich ebenfalls einmal mehr erfreut über das niedrigere Defizit von 2,5 Prozent des BIP. Wenn es so weiter gehe, könne man Österreich aus dem EU-Defizitverfahren herausholen. (APA; red.)

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