Rund 100.000 Menschen würden in der ersten Phase eines Krieges in direkter Folge der Kämpfe verletzt, heißt es in dem Dokument, das am Dienstag von einer britischen Gruppe im Internet veröffentlicht wurde. In indirekter Folge der Zerstörungen bräuchten weitere 400.000 Menschen ärztliche Hilfe, heißt es in dem Papier weiter, das als vertraulicher Bericht vor einem Monat verfasst wurde. Die im Internet veröffentlichte Version ist den Angaben zufolge überarbeitet.
UNO-Vertreter bestätigten die Echtheit des Dokuments, das davon ausgeht, dass ein Militärschlag diesmal anders als 1991 nicht nur aus der Luft geführt wird, sondern nach den ersten Luftangriffen in eine umfangreiche und langwierige Bodenoffensive münden wird. „Die daraus resultierende Zerstörung wird zweifellos umfangreich“, heißt es in dem UNO-Papier. Grundlage der Schätzungen sind Angaben verschiedener UNO-Organisationen. Ziel der geheimen Planungen ist es, die humanitären Folgen eines Militärschlags gegen den Irak abzuschätzen.
Der Bericht geht weiter davon aus, dass die irakische Ölproduktion zum Erliegen kommt sowie die Stromversorgung des Landes, Eisenbahn und Straßen erheblich beschädigt werden. UNO-Vertreter hatten bereits zu einem früheren Zeitpunkt gesagt, von den 26,5 Millionen Einwohnern könnten bis zu 9,5 Millionen innerhalb kurzer Zeit nach dem Beginn eines Krieges auf Nahrungsmittelhilfen von außen angewiesen sein.
Der UNO-Schätzung zufolge wird ein Krieg zudem ein riesiges Flüchtlingsproblem verursachen: Es sei damit zu rechnen, dass 900.000 Menschen in die Nachbarländer des Iraks flüchteten. 100.000 seien unmittelbar bei ihrer Ankunft auf Hilfe angewiesen. Weitere zwei Millionen würden ihr Zuhause verlassen, aber innerhalb des Iraks bleiben, heißt es in dem Bericht weiter. Solange die Kämpfe anhielten, sei es schwierig, sie mit Hilfsorganisationen zu erreichen.
Die USA und Großbritannien haben mit einem Militärschlag gedroht, sollte der Irak sich nicht an die Resolutionen der UNO halten. Den Resolutionen zufolge muss das Land abrüsten und nachweisen, dass es keine Massenvernichtungswaffen besitzt. Derzeit kontrollieren UNO-Waffeninspektoren die Waffenprogramme des Landes. 1990 hatte der Irak sein Nachbarland Kuwait überfallen. 1991 schlugen die USA mit Verbündeten die irakischen Truppen zurück.
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