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50 Frauen und Transvestiten zur Prostitution in die Schweiz gelockt

Thailänderin zu 6,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Thailänderin zu 6,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. ©Bilderbox/Symbolbild
Eine 43-jährige Thailänderin ist am Freitag von einem Berner Gericht wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution zu einer Freiheitsstrafe von 6,5 Jahren verurteilt worden.

Sie lockte in den Jahren 2008 bis 2011 50 Frauen und Transvestiten aus ihrem Heimatland in die Schweiz und führte sie der Prostitution zu. Für das Regionalgericht Bern handelt es sich um einen der größten in der Schweiz aufgedeckten Fälle von Menschenhandel.

In Schuldknechtschaft geraten

Die Opfer seien von Beginn weg in “Schuldknechtschaft” geraten und danach als Prostituierte sexuell ausgebeutet worden, hieß es in der Urteilsbegründung. Für die Reise in die Schweiz mussten die Angeworbenen 30.000 Franken (rund 25.500 Euro) aufbringen. Sie wussten, dass sie danach als Prostituierte eingesetzt würden. Wegen der hohen Schulden blieb vom Verdienst fast nichts übrig; weil sie illegal in einem fremden Land beschäftigt waren, konnten sich die Betroffenen kaum wehren.

Umsatz von 1,8 Millionen Franken

Die Beschuldigte betrieb einen Salon im Kanton Thurgau und vermittelte Frauen an Salons in anderen Kantonen. Der Umsatz belief sich im genannten Zeitraum auf rund 1,8 Millionen Franken (rund 1,47 Millionen Euro). Der schwungvolle Handel flog auf, als sich eine Prostituierte in Bern an die Kantonspolizei wandte. Der Betreiber des Bordells in Bern ist im November 2012 zu einer Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren verurteilt worden.

Für schuldig befunden

Verurteilt wurde die Angeklagte auch wegen Geldwäscherei, Fälschung von Ausweisen und Verstößen gegen das Ausländergesetz. Die Frau die früher selbst der Prostitution nachging, ist seit 2006 mit einem Schweizer verheiratet. Diesen befand das Gericht der Gehilfenschaft für schuldig und verurteilte ihn zu einer teilbedingten Strafe von 30 Monaten. (APA)

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