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5-Stern-Sicherheit im Achraintunnel

Durchschlag war im April 2007, asphaltiert war die Fahrbahn knapp ein Jahr später – und doch wird jetzt davon geredet, dass die Verkehrsfreigabe, die auf den Infotafeln noch mit Ende 2008 avisiert ist, voraussichtlich doch erst Anfang 2009 erfolgen kann.

„Warum dauert das so lange?“, fragen sich ungeduldige Autofahrer, die sich seit Monaten über die Baustellen im Schwarzachtobel quälen. Bei einem Lokalaugenschein mit Projektleiter Bernhard Braza führte dieser durch Haupt- und Rettungstunnel und erläuterte die vielfältigen Arbeiten im Interesse der Sicherheit. „Grundsätzlich“, so Braza, „sind wir bestrebt, bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten und die Vorgaben, die während des Baus immer wieder verschärft wurden, möglichst mehr als zu 100 Prozent zu erfüllen.“

Sicherheits-Eckpunkte

Mit einer Vielfalt von Sicherheitsmaßnahmen im Haupttunnel und dem erstmals in dieser Form bei einem Vorarlberger Tunnel installierten Flucht- und Rettungstunnel ist gewährleistet, dass die knapp dreieinhalb Kilometer zwischen Rheintal und Alberschwende ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. „5-Stern-Sicherheit“, sozusagen. Der Rettungstunnel ist durch zwölf begehbare und in der Tunnelmitte einen befahrbaren Querschlag mit dem Haupttunnel verbunden. Schleusensysteme sorgen dafür, dass im Brandfall kein Rauch vom Haupttunnel in den Rettungstunnel gelangen kann. 27 Feuerlöschnischen mit Hydranten und Handfeuerlöschern, zusätzlich Handfeuerlöscher in den 16 Notrufnischen. Löschwasserversorgung über einen 134-Kubikmeter-Behälter, der für die Feuerwehren fast zwei Stunden lang 20 Sekundenliter gewährleistet. 14 Strahlventilatorenpaare, die die Längslüftung bewerkstelligen und im Brandfall den Rauch „lenken“ können. Dies ist dann von entscheidender Wichtigkeit, sollte sich ein Brand im unteren Teil des Tunnels ereignen. Dann können die Ventilatoren dafür sorgen, dass der Rauch nicht den ganzen Tunnel ausfüllt, wie er das angesichts der Kaminwirkung unweigerlich tun würde. Drei Pannenbuchten talwärts. Bei Pannen in Richtung Alberschwende kann dafür die Kriechspur herangezogen werden. Der Verkehr kann auf Knopfdruck via Spursignalisierung entsprechend geführt werden. Darüber hinaus gibt es eine flächendeckende Videoüberwachung, Beschallung (Lautsprecheranlagen) über die im Notfall die Verkehrsteilnehmer angesprochen und geleitet werden können, Fluchtwegorientierungsleuchten und -tafeln, so dass auch bei Lichtausfall die Verkehrsteilnehmer sich zurecht finden können.

Rasche Sperre möglich

Es gibt eine durchgehende Durchfahrtsbeleuchtung, die in den Portalbereichen durch Ein- und Ausfahrtsbeleuchtungen verstärkt wird. Die Beleuchtung ist in ihrer Helligkeit mehrstufig steuerbar. Vor den Portalen wird jeweils eine Höhenkontrolle (nach dem Lichtschrankenprinzip) installiert. Portal- und Vorportalampeln ermöglichen eine rasche Tunnelsperre. Seitliche optische Leiteinrichtungen, Funkkabel für die Kommunikation der Einsatzkräfte.

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