Mit Banner und Kerzen setzte Fridays For Future Vorarlberg am Freitagnachmittag vor dem Landhaus in Bregenz ein Zeichen. Und zwar um daran zu erinnern, was vor fünf Jahren, am 12. Dezember 2015, passierte: der Tag, an dem in Paris fast 200 Staaten ein Abkommen zum Klimaschutz verabschiedet haben. "Damit haben sie sich verpflichtet, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten und Anstrengungen zu erbringen, um sie unter 1,5 Grad zu halten", meint Johannes Hartmann von Fridays For Future Vorarlberg. In den vergangenen Jahren sei viel geredet worden, auch erste Maßnahmen seien gesetzt worden, aber im Wesentlichen sei noch viel zu wenig passiert. Das Umdenken zum Klimaschutz habe noch nicht stattgefunden.
Politiker sind gefordert
Die Vorarlberger Politik soll endlich handeln: "Wir fordern die Politikerinnen und Politiker des Landes jetzt auf, ihr Möglichstes tun, damit wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen können", so Hartmann gegenüber VOL.AT. Man investiere zwar in den Klimaschutz, baue aber auch die S18 und die Tunnelspinne: "Wir lösen das Verkehrsproblem mit noch mehr Straßen und meinen, dass das Riesenproblem, dass wir in Vorarlberg mit dem Verkehr haben, sich von selbst löst und von selbst nachhaltig wird", verdeutlicht Hartmann die Sichtweise der Bewegung. Man müsse den Klimaschutz in jedem Bereich mitdenken.
Rauch: "Nägel mit Köpfen machen"
Auch Landesrat Johannes Rauch war vor Ort. Ihm und Landtagspräsident Harald Sonderegger wurden erneut Briefe mit Forderungen an die Landesregierung übergeben. "Wenn man innerhalb eines Jahres mit großem Aufwand und irrsinnig viel Geld einen Impfstoff gegen Corona entwickeln kann, muss man es doch auch herbekommen in der Klimafrage Nägel mit Köpfen zu machen", meint Rauch gegenüber VOL.AT. "Dagegen ist Corona ein Kindergeburtstag, wenn man es so sagt wie's ist." Die Forderungen und Aktionen der Klimaschutzbewegung hält er für sinnvoll: "Ich halte das Anliegen der Friday’s for Future-Bewegung als sehr wichtig – wir Alten sind zu zögerlich."
(VOL.AT)
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