Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny gab seiner Rede einen sowohl partei- als auch gesellschaftspolitischen Anstrich gab. Eine Finanzierung des Gartenbaukinos mit Steuergeldern halte er – im Gegensatz zu den anderen Parteien – für gerechtfertigt, weil die Viennale mit ihrem differenzierten Blick “die Antwort auf die Vereinfacher und die Fundamentalisten aller Lager” sei, so Mailath-Pokorny. Zudem freue er sich, dass Hurch die Einladung des Kuratoriums, das Festival weitere vier Jahre zu leiten, angenommen habe.
Damit müsse man sich seine Reden noch einige Male mehr anhören, erklärte Hurch in Reaktion darauf, “aber ich verspreche ihnen, sie werden immer kürzer.” Der Direktor übte, immer wieder unterbrochen von Kinderreimen über eine verkehrte Welt, Kritik an den politischen Vorgängen im Land.
Im Anschluss an die Reden wurde das erstmals in Cannes gezeigte Findelkind-Drama “La Pivellina” von Tizza Covi und Rainer Frimmel gezeigt. Insgesamt werden bis 4. November rund 300 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus aller Welt an den dreizehn Festivaltagen zu sehen sein, knapp ein Zehntel davon aus Österreich. Als prominente Festivalgäste werden u.a. die Schauspielerinnen Jane Birkin und Beatrice Dalle sowie der Autor Frederic Morton, Avantgarde-Filmer James Benning (der auch für den heurigen Trailer verantwortlich zeichnet) und die deutschen Regisseure Romuald Karmakar, Rudolf Thome und Hartmut Bitomsky erwartet.
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