45 Prozent der österreichischen Journalisten sehen laut der Umfrage, die kurz nach Ausbruch der Ibiza-Affäre durchgeführt wurde, die Pressefreiheit in Gefahr. In Deutschland stimmen dieser Aussage 35 Prozent zu, in der Schweiz nur 16 Prozent. Auch 26 Prozent der österreichischen Bevölkerung sorgen sich um die Pressefreiheit.
Ibiza-Videos spielen große Rolle in Überlegungen
Ebenfalls fast jeder zweite befragte österreichische Journalist gab an, allein im letzten Halbjahr persönlich von einer externen oder internen Intervention betroffen gewesen zu sein. Nur 31 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie frei von Interventionen arbeiten können (Deutschland 36 Prozent, Schweiz 43 Prozent). 78 Prozent der Befragten in Österreich sagen, dass die Arbeitsbedingungen schlechter geworden seien.
Die Hälfte der befragten Journalisten und rund 40 Prozent der Österreicher sind überzeugt, dass die Bedeutung unabhängiger Medien nach der Ibiza-Affäre zunehmen wird. Der Aussage, dass die Veröffentlichung des Ibiza-Videos vertretbar ist, da das Interesse der Öffentlichkeit mehr wiege als der Umstand, dass das Material mit illegalen Mitteln beschafft worden sein könnte, stimmen zwar 85 Prozent der österreichischen Journalisten, aber nur 50 Prozent der Österreicher zu.
Image besser als gedacht
Das Image von Journalisten in der Bevölkerung ist indes etwas besser als sie selbst glauben: 37 Prozent der befragten Österreicher haben ein deutlich positives Bild, während nur 28 Prozent der österreichischen Journalisten von sich glauben, ein gutes Image zu haben.
Für die Studie wurden zwischen 29. Mai und 16. Juni 2019 insgesamt 511 Journalisten befragt, davon 152 aus Österreich, 278 aus Deutschland und 81 aus der Schweiz. Im selben Zeitraum wurden einige ausgewählte Fragen auch an 1.000 Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren gestellt.
(APA)
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