Bei der Eröffnung der Bautage in Tschagguns am 14. Jänner um 19 Uhr appellierte Drexel eindringlich an die Politik, mit einer Entbürokratisierung ein positives Signal für Bauherren, Konsumenten und Unternehmer zu setzen.
Im Jahr 2014 war die Vorarlberger Bauwirtschaft gut ausgelastet, erklärt Innungsmeister Drexel vor Bauunternehmern aus ganz Österreich, die zum traditionellen Erfahrungsaustausch nach Vorarlberg kamen. Das Problem der lähmenden Bürokratie sei aber in ganz Österreich spürbar und wirke sich zunehmend auf die Branche aus. “Täglich werden neue Vorschriften und Richtlinien erfunden, die das Bauen unnötig belasten, die rechtliche Situation weiter verschärfen und somit die Kosten in die Höhe treiben. Für die Menschen bedeutet das – Bauen wird immer noch teurer, langwieriger und unnötig kompliziert”, so Drexel. Hier sehen die Bauunternehmer dringenden Handlungsbedarf: “Wenn Bauen leistbar bleiben soll, muss etwas passieren. Denn vernünftiges Bauen zu vernünftigen Rahmenbedingungen ist die einzige Möglichkeit, auch vernünftige Preise zu machen, die allen zugute kommen.” Das heißt für Vorarlberg – und hier möchte Drexel den Landeshauptmann beim Wort nehmen – dass die Baurechtsabteilung der Hochbauabteilung angegliedert werden muss. Wenn Juristen und Praktiker aus der Baubranche zusammenarbeiten, kann aus einer Mischung von Theorie und Praxis eine optimale Lösung erarbeitet werden. Komplizierte und preistreibende Regulative müssen bereits in ihrer Entstehung erkannt und verhindert werden. Die Forderungen von Franz Drexel und der Bauinnung stimmen in diesen Punkten mit der Neujahrsrede von IV-Präsident Hubert Bertsch überein, der ebenfalls betonte: “Immer mehr Bürokratie, immer mehr Vorschriften verschlingen immer mehr Zeit und Geld.”
Hoffnungsträger Wohnbau
Für das aktuelle Jahr rechnen die heimischen Bauunternehmen insgesamt mit einem Auftragsplus – vor allem durch den Wohnbau. Im Gegensatz zu Industrie- und Gewerbebauten sowie dem öffentlichen Hoch- und Tiefbau sind die Prognosen für den Wohnbau derzeit noch optimistisch. Grund dafür ist unter anderem die Wohnbauförderung neu. Sie bringt eine Vereinfachung und Erhöhung der Basisförderung sowie längere Laufzeiten und somit monatlich geringere Rückzahlungsbelastungen. Dringenden Handlungsbedarf sehen die Bauunternehmer im Abbau der einschlägigen bauspezifischen Gesetze, Verordnungen und Normen für den Wohnbau. Auch die kontinuierlich steigenden Gebühren und Abgaben belasten am Ende die Konsumenten. Ein Beispiel dazu: Eine Jungfamilie, die Wohnungseigentum im Wert von ca. 200.000 Euro erwerben möchte, muss an den Staat etwa fünf Prozent an Steuern und Abgaben bezahlen. Das sind in diesem Beispiel 10.000 Euro.
Zukunftsperspektiven der heimischen Bauwirtschaft
Am kommenden Freitag wird LSth. Karlheinz Rüdisser gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Geschäftsstelle Bau auf Bundesebene, Manfred Katzenschlager, die aktuelle Situation sowie die Zukunftsperspektiven der heimischen Bauwirtschaft analysieren und vonseiten der Politik Stellung zu den Forderungen der Bauwirtschaft nehmen.
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