41 Tote bei Brand in Kairoer Kirche - darunter 15 Kinder

Die Flammen füllten am Sonntagmorgen den Raum der Märtyrerkirche Abu Sefein im Viertel Imbaba, in dem sich die Menschen versammelt hatten, rasch mit dichtem Rauch. Besucher des Gottesdienstes sprangen aus den oberen Stockwerken, um dem Feuer zu entkommen. 16 Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten, die an den Rettungsarbeiten beteiligt waren.

"Da sind Kinder"

Weinende Menschen warteten in der Nähe der Kirche auf Nachricht über das Schicksal von vermissten Angehörigen, andere harrten in den Krankenhäusern der Umgebung aus, in die die Verletzten gebracht wurden. Aufnahmen vom Brandort, die im Internet kursierten, zeigten verbrannte Kirchenmöbel und Verletzte, die zu Krankenwagen getragen wurden.

Augenzeugen berichteten, in dem vierstöckigen Gebäude hätten sich zum Zeitpunkt des Brandes viele Kinder aufgehalten. "Da sind Kinder, wir wussten nicht, wie wir zu ihnen kommen sollten", sagte Abu Bischoi. "Und wir wissen nicht, wessen Sohn das ist, oder wessen Tochter das ist. Ist das möglich?"

Fünfjährige Drillinge unter den Todesopfern

Aus Unterlagen des Krankenhauses von Imbaba, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen, ging hervor, dass dort 20 Leichen eintrafen, darunter zehn Kinder. Drei von ihnen waren Geschwister, Zwillinge im Alter von fünf Jahren und ein dreijähriges Kind. Der Pastor der Kirche, Abdul Masih Bachit, war ebenfalls unter den Toten, die in die Leichenhalle des Krankenhauses gebracht wurden. 21 Leichen wurden in andere Kliniken gebracht. Es war nicht bekannt, ob Kinder unter ihnen waren.

Ein Sprecher der koptisch-orthodoxen Kirche, Musa Ibrahim, sagte der Nachrichtenagentur AP, unter den Toten seien fünfjährige Drillinge, ihre Mutter, ihre Großmutter und eine Tante.

Kindertagesstätte im Gebäude

Der Augenzeuge Emad Hanna sagte, zwei Räume in dem Gebäude würden als Kindertagesstätte genutzt. Einem Mitarbeiter der Kirche sei es gelungen, einige Kinder noch rechtzeitig ins Freie zu bringen. "Wir gingen nach oben und fanden Menschen tot vor. Und von draußen sahen wir, dass der Rauch immer stärker wurde und die Leute aus dem oberen Stockwerk springen wollten", sagte Hanna. "Wir fanden die Kinder", einige tot, einige lebendig.

Der ägyptische Gesundheitsminister Chaled Abdel-Ghafar machte den Rauch und eine Massenpanik für die hohe Zahl der Todesopfer verantwortlich. Der Brand war einer der folgenreichsten in Ägypten der vergangenen Jahre. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sprach dem Oberhaupt der Kopten, Patriarch Tawadros II., telefonisch sein Beileid aus, wie Al-Sisis Büro mitteilte. Etwa zehn Prozent der mehr als 103 Millionen Einwohner Ägyptens sind koptische Christen.