Bei den Kindern, die der indigenen Gemeinschaft der Uitoto angehören, handelt es sich um Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr. Regierungsvertreter hatten nach dem Absturz gesagt, die älteren der Kinder wüssten, wie man im Regenwald überlebt. Auf der Suche nach den Kindern hatten die Soldaten Schuhe, Windeln, eine Schere sowie eine aus Blättern und Ästen gebaute Behelfsunterkunft gefunden. Das Militär veröffentlichte am Freitag Bilder auf Twitter, die einige Soldaten und Freiwillige zeigten, die mit den Kindern posierten. Die Geschwister waren in Thermodecken eingewickelt. Einer der Soldaten hielt eine Flasche an die Lippen des kleinsten Kindes.
Wie die Suche nach einem Floh im Teppich
Die intensive Suche nach den drei Mädchen und dem Jungen im Dschungel hatte die Kolumbianer wochenlang in Atem gehalten. 150 Soldaten sowie mehr als 70 Indigene aus der Region hatten sich an der Suche im unberührten Amazonasgebiet beteiligt. "Es ist nicht wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, sondern wie die Suche nach einem winzigen Floh in einem riesigen Teppich, der sich in unvorhersehbare Richtungen bewegt", hatte General Pedro Sánchez, Kommandeur des Gemeinsamen Kommandos für Sondereinsätze, gegenüber der Nachrichtenagentur AP gesagt.
Die Sicht war wegen dichter Nebelschwaden stark eingeschränkt. Über dem Dschungel kreisende Flugzeuge feuerten Leuchtraketen ab, um den Suchmannschaften am Boden bei Nacht zu helfen. Die Helfer hatten das Gebiet auch mit Aufnahmen der Stimme der Großmutter der Kinder beschallt, um sie auf die Helfer aufmerksam zu machen. Sie sollten an einem Ort bleiben, hieß es in der Audionachricht. Starke Regenfälle hätten die Aufnahme allerdings übertönt, sagte Sánchez.
Erwachsene kamen ums Leben
Der Absturz ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 1. Mai. Die vier Kinder waren zusammen mit ihrer Mutter auf dem Weg von dem Dorf Araracuara im Amazonas nach San Jose del Guaviare, einer kleinen Stadt am Rand des Regenwaldes. Die einmotorige Propellermaschine vom Typ Cessna mit sechs Passagieren und einem Piloten an Bord hatte wegen eines Motorschadens einen Notstand ausgerufen. Kurze Zeit später verschwand das kleine Flugzeug vom Radar. Drei Erwachsene kamen beim Absturz ums Leben: Die Leichen des Piloten, eines indigenen Anführers und der Mutter der Kinder wurden knapp zwei Wochen später nahe der Unglücksstelle gefunden.
(APA)
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