Die lauen Temperaturen treiben den Gärtner Jürgen Kiesenebner nach draußen. Er und seine 21 Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sorgen mit Narzissen, Tulpen, Krokus, Stiefmütterchen, Goldlack und Vergissmeinnicht für ein Frühlingserlebnis für alle Sinne. Es gibt viel zu tun: Verkehrsinseln, Blumenkisten, Parks und natürlich die Seeanlagen wollen mit 40.000 Blumen geschmückt werden. Dazu kommen nochmal 30.000 Blumen im Sommer. „Wir wollen anderen Menschen eine Freude bereiten. Vor allem jenen, die selber keinen eigenen Garten haben. Als Landeshaupt– und Festspielstadt ist es natürlich auch unsere Aufgabe, für ein tolles Stadtbild zu sorgen“, sagt Jürgen Kiesenebner. Bevor aber die Blumen Mitte März ausgepflanzt werden, ist erst einmal Frühjahrsputz in Bregenz angesagt. Bei allen Spielplätzen, Schulen, Parks und Plätzen wird nochmals das Herbstlaub gesammelt, Bäume und Sträucher werden geschnitten und in Form gebracht. „Es soll nach dem Winter wieder ordentlich aussehen“, erklärt der 39-Jährige.
Die Leidenschaft für Pflanzen habe ihn schon als Kind gepackt, erzählt Kiesenebner: „Ich wohnte bei meiner Großmutter. Sie hatte einen großen Garten, wo ich meinen eigenen Bereich hatte. Ich hatte Topfpflanzen und ein eigenes Beet mit Blumen. Ich habe auch mit Gemüse und Gehölzen experimentiert – zum Beispiel zog ich eine Kiwi-Pflanze im Topf.“ Nach der Schule absolvierte der gebürtige Bregenzer eine Gärtnerlehre. Auf dem zweiten Bildungsweg machte er Matura und anschließend die Ausbildung zum Gärtnermeister. 1997 begann Kiesenebner bei der Stadtgärtnerei, die er seit sechs Jahren auch leitet. Zwei Anliegen sind ihm dabei besonders wichtig: Ein möglichst schonender Umgang mit Energie und Wasser und die Lehrlingsausbildung. „In Zeiten des Klimawandels ist uns die Energieproblematik ein Anliegen. Wir versuchen deshalb, unseren CO2–Ausstoß so niedrig wie möglich zu halten. Wir züchten alle Frühjahrs- und Sommerpflanzen auf biologischer Basis. Das heißt, wir verzichten auf mineralischen Dünger und arbeiten mit Kompost.“ Die Pflanzen werden nicht gespritzt. Stattdessen setzt der Vater von zwei Kindern auf Nützlinge wie Marienkäfer- und Florfliegenlarven. 60 Prozent des verwendeten Gießwassers ist gesammeltes Regenwasser.
Begeisterung weitergeben
Ökologisches Bewusstsein soll auch den fünf Lehrlingen des Betriebs mitgegeben werden. Dabei ist Abwechslung Trumpf: „Von der Parkgestaltung über die Baumpflege bis zur Aufzucht von Jungpflanzen im Winter ist alles dabei – unsere Lehrlinge lernen alle Bereiche des Gärtnerns kennen und sind das ganze Jahr voll in den Betrieb eingebunden.“ Die Abwechslung macht auch für Kiesenebner die Arbeit so interessant. „Es gibt Tausende Arten von Bäumen, Sträuchern und Blumen – da gibt es immer was zu entdecken und man lernt einfach nie aus.“ Erholung findet er daheim und zwar bei der Arbeit im eigenen Garten. Ein echter Naturliebhaber eben. Seine Lieblingspflanze ist übrigens der Ginko: „Ein Überlebender aus der Urzeit, mit einem tollen Blatt und goldenem Laub im Herbst.“
Zur Person: Jürgen Kiesenebner
Jürgen Kiesenebner leitet die Bregenzer Stadtgärtnerei
Geboren: 21.10.1972 in Bregenz
Wohnort: Lustenau
Ausbildung: Gärtnermeister
Familie: verheiratet, zwei Töchter
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