Die letzten Spuren des “Theaters der Emotionen” waren Sonntagabend um 19.55 Uhr beseitigt. “Da wurde der Ring wieder für den Verkehr geöffnet”, erläuterte Organisationsleiter Gerhard Wehr, der sehr zufrieden mit Ablauf und neuem Ziel-Schauplatz war, jedoch für nächstes Jahr, wenn der Marathon am 23. April steigt, noch ein paar Verbesserungen im Plan hat.
Für die Bewerbe am Samstag und Sonntag hatte es insgesamt 42.511 Nennungen gegeben. Am Sonntag kamen über die 42,195 Kilometer 6.473 ins Ziel, 13.290 im Halbmarathon und 13.828 mit der Staffel – mit 33.591 Finishern gab es einen neuen Rekord. Und das trotz kühler Temperaturen und starkem Wind, den natürlich auch die Eliteläufer spürten. Dennoch sorgte im Frauenrennen die Äthiopierin Shuko Genemo mit 2:24:31 Stunden für die zweitschnellste Frauenzeit in Wien überhaupt, bei den Männern gewann der Kenianer Robert Chemosin in 2:09:48.
“Es war ein spannendes Männerrennen und bei den Frauen waren wir knapp am Streckenrekord. Wir hatten auch eine gute Gruppe für Valentin Pfeil. Nur hat uns der Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht, das macht uns ein bisschen traurig”, sagte Athletenkoordinator Mark Milde. Die Frauenzeit ist aber die beste in Europa gelaufene in diesem Jahr. “Das macht uns ein bisschen stolz.” Er sei zufrieden, wie alle gelaufen seien und man habe auch den Local Hero gut verkauft.
Marathon-Debütant Pfeil hatte das Olympia-Limit von 2:14 Stunden im Visier, musste nach Kilometer 30 aber zur Kenntnis nehmen, dass es sich nicht ausgehen wird. In 2:16:37 kam er ins Ziel. Rückblickend beschrieb er sein Rennen in Anlehnung an das Jahresmotto als “Drama” in vier Akten, um am Ende festzustellen: “Ich kann mir nichts vorwerfen.”
Seine Konzentration gilt ab Mai der Vorbereitung auf den Halbmarathon bei der Leichtathletik-EM im Juli in Amsterdam. Im Herbst wird er seinen zweiten vollen Marathon in Angriff nehmen, möglicherweise in Berlin. Eines seiner Vorhaben ist, auch auf den Unterdistanzen (10.000 m/29:30 Min., Halbmarathon/64:16) seine Bestzeiten noch zu drücken. “Dann schaut die Sache auch anders aus für den Marathon.”
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