310 Leichen im Kongo geborgen
Das Ausmaß der Kämpfe zwischen den verfeindeten Volksgruppen der Hema und der Lendu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ist größer als bisher angenommen. Wie eine Mitarbeiterin der UNO-Blauhelmmission in Kongo (MONUC) am Donnerstag mitteilte, wurden am Vortag in der Stadt weitere sieben Leichen gefunden. Außerdem sei etwas außerhalb von Bunia ein Massengrab mit vermutlich etwa 30 Leichen entdeckt worden. Bei den Opfern handelt es sich nach UNO-Angaben überwiegend um Zivilisten.
Die meisten der etwa 350.000 Einwohner von Bunia sind auf der Flucht, nachdem sich verfeindete Milizen dort schwere Kämpfe geliefert hatten. Die Rebellen der von den Hema dominierten Gruppe Union Kongolesischer Patrioten (UPC) hatten die Stadt Bunia am 12. Mai nach heftigen Kämpfen mit den Lendu-Milizen erobert. Unmittelbar nach der Einnahme der Stadt hatten die Kämpfe angehalten.
Ungeachtet eines im vergangenen Dezember geschlossenen Friedensabkommens gehen die Kämpfe rivalisierender Ethnien und Rebellengruppen im Nordosten des afrikanischen Landes weiter. Das Nachbarland Ruanda soll die größte Rebellenorganisation Kongolesische Sammlungsbewegung für die Demokratie (RCD) und die Hema unterstützen, während Uganda auf der Seite der Lendu steht. Die beiden Länder haben nach jahrelanger Truppenpräsenz in Kongo nach eigenen Angaben in der Folge des Friedensabkommens ihre Soldaten weitgehend zurückgezogen. Die seit sechs Jahren andauernden Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der UNO mit rund 2,5 Millionen Todesopfern die schlimmste kriegerische Auseinandersetzung der Gegenwart.
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