Demgegenüber stehen mehr als 18 Millionen verimpfte Dosen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag auf APA-Anfrage mit. Zudem gebe es keine Hinweise auf einen "systematischen Verwurf". In Deutschland ging das dortige Gesundheitsministerium indes davon aus, dass Vakzine aus angebrochenen Mehrdosenbehältnissen "in nicht wenigen Fällen" vernichtet werden.
"Auch in Österreich, kann es aufgrund der derzeit geringeren Anzahl an Impfungen, die dezentral durchgeführt werden, vereinzelt zu Verwurf kommen", erläuterte das Gesundheitsministerium. Die impfenden Stellen seien jedoch angehalten, die Mehrdosenampullen bestmöglich zu verwenden, betonte das Ministerium. Es habe aber "Vorrang, Interessierte so rasch wie möglich zu impfen", auch wenn es nicht für alle Impfdosen in der Ampulle sichere Abnehmerinnen oder Abnehmer gibt. Impfungen sollten nicht aufgrund logistischer Überlegungen verweigert werden.
Viele Impfdosen vor Ablauf gespendet
Der Ablauf von größeren Impfstoffmengen "konnte durch Spenden an andere Staaten und eine konsequente Anwendung des 'first-in-first-out'-Prinzips im Wesentlichen verhindert werden", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Der Großteil der verfallenen Dosen habe die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson betroffen, nur 18.140 Dosen stammten von den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna.
Die abgelaufenen Dosen werden "nicht vernichtet, sondern produktgerecht verwahrt, da teilweise mit einer rückwirkenden Verlängerung der Haltbarkeit seitens der Europäischen Arzneimittelagentur zu rechnen ist", wurde betont. Österreich sei weiterhin bereit, Impfstoffe an Drittstaaten zu spenden. Jedoch zeige sich, dass der Bedarf in anderen Staaten in den vergangenen Monaten rückläufig war, während das Angebot an Spenden stieg. Dies deute auf eine aktuelle Sättigung des Marktes hin, hieß es.
(APA)
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