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3 Monate länger offen - Ein erstes Resümee

Schwarzach - Seit 1. Jänner 2008 ist eine Novellierung des Laden­öffnungsgesetzes in Kraft: Die Rahmenöffnungszeiten wurden ausgedehnt. Burkhard Dünser, Geschäftsführer des Messeparks, und Manfred Fiel von der Wirtschaftskammer Vorarlberg ziehen ein erstes Resümee.  |   

Seit Anfang 2008 darf der Handel von Montag bis Freitag von sechs Uhr bis 21 Uhr, sowie am Samstag von sechs Uhr bis 18 Uhr offen haben. Insgesamt dürfen jedoch 72 Stunden innerhalb einer Kalenderwoche nicht überschritten werden. Die Sonntagsruhe bleibt erhalten.

„Samstag wird von den Kunden sehr gut angenommen“

Innenstadtgeschäfte haben ihre Öffnungszeiten nicht bzw. noch nicht verlängert. Hier will man noch abwarten. Im Gegensatz dazu hat der Messepark in Dornbirn schon seit Anfang des Jahres länger geöffnet. Für ein erstes Resümee ist es laut Burkhard Dünser, Geschäftsführer des Messeparks, jedoch noch zu früh. Eine definitive Aussage kann man frühestens in einem Jahr machen. „Was wir bis jetzt sagen können: Der Samstag wird von den Kunden sehr gut angenommen. Unter der Woche gibt es sowohl tolle Tage, als auch solche, an denen das Geschäft schon früher abbricht.“

Im Messepark gibt es 75 Geschäfte und wie es sich für ein Einkaufszentrum gehört, mussten alle bei der Ausdehnung der Öffnungszeiten mitziehen. Ein paar profitieren davon mehr, ein paar weniger. Der Messepark richte sich nach den Kunden: „Das heißt, der Kunde kann erwarten, dass alle Geschäfte offen haben. Da tut sich eine Innenstadt schwerer, weil dort jeder einzelne Kaufmann seine Öffnungszeiten festlegt. Das ist sicherlich ein Vorteil für uns“ so Dünser.

Positiv blickt der Messepark-Geschäftsführer in Richtung Sommer, auch wenn die Schwimmbäder bei schönem Wetter klar im Vorteil sind. Eine Ausdehnung der Öffnungszeiten auf 21.00 Uhr, wie es theoretisch möglich wäre, ist für Burkhard Dünser unrealistisch – auch nicht in der heißen Jahreszeit.

Abwarten, was der Sommer bringt

Manfred Fiel von der Wirtschaftskammer Vorarlberg erklärt, dass bisher insbesondere der Lebensmittelhandel längere Ladenöffnungszeiten anbietet. Nun will man abwarten, was der Sommer bringt. Dieser wird laut Fiel wahrscheinlich eine weitere Änderung bringen. Einige Geschäfte werden wohl bis in den Abend, also bis 21.00 Uhr, offen haben. Und nicht während der heißen Zeit.

Untersuchungen zufolge ist es seither nicht zu einer Steigerung der Nachfrage gekommen. Vielmehr ist der Umsatz im Handel seit vier Jahren in etwa gleichgeblieben und daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern. Laut Fiel könnten die Zahlen sogar rückläufig sein, weil der Schweizer Kunde nachlässt. Seiner Meinung nach wird es durch die längeren Öffnungszeiten jedoch eine Verlagerung geben: Geschäfte mit den richtigen bzw. mit längeren Öffnungszeiten werden profitieren. Die Leidtragenden sind sehr wahrscheinlich kleinere Betriebe und Familienbetriebe. Für diese ist es praktisch unmöglich 72 Stunden offen zuhalten.

Konsument weiß nicht mehr, wann die Geschäfte offen haben

Nachdem nun der Lebensmittelhandel die Öffnungszeiten verlängert hat, wird laut Manfred Fiel, demnächst der Non-Food-Bereich nachfolgen. Nischenprodukte, Vinotheken und dergleichen werden ihre Geschäfte womöglich am Abend öffnen. „Die Differenzierung wird natürlich schwieriger. Insbesondere für den Konsumenten, der nicht mehr weiß, wann die einzelnen Geschäfte offen haben“ so Fiel weiter. Schon jetzt gibt es vor allem in den Ballungsräumen sehr viele unterschiedliche Öffnungszeiten. Man wird zwar versuchen mit Kernzeiten zu arbeiten, aber nachdem der Handel eine individuelle Branche ist, wird das nur schwer möglich sein.

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