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3-Länder-Marathon sprengt alle Rekorde

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Der heurige 3-Länder-Marathon sprengt bereits im Vorfeld alle Rekorde. OK-Chef Robert Küng spricht im "Vorarlberg Live"-Interview mit VOL.AT-Sportchef Simon Bitriol über seine persönliche Rolle und die Gründe für den Teilnehmerrekord.

Mehr als 15.000 Laufbegeisterte werden am Wochenende beim 18. Sparkasse 3-Länder-Marathon im Dreiländereck erwartet. Über 12.000 Starterinnen und Starter sind für die verschiedenen Distanzen am Sonntag gemeldet, rund 3000 Kinder und Jugendliche nehmen bereits am Samstag teil.

"Große Freude, aber auch riesengroße Verantwortung"

Ein Tag vor dem Marathon ist die Anspannung bei OK-Chef Robert Küng groß. "Es ist eine andere Dimension, die wir heuer miteinander erleben dürfen. 12.000 Teilnehmer am Sonntag, dazu noch 3000 am Samstag beim Kindermarathon. 15.000 Menschen zu bewegen, ist eine riesengroße Freude, aber auch eine riesige Verantwortung", meint Küng. Auch wenn er in seinem Leben schon zahlreiche Marathons gelaufen ist, gefallen ihm heute etwas hügeligere Strecken etwas besser, "weil es in meinem Alter nicht mehr um die Zeit geht", schmunzelt der 62-Jährige.

Er erinnert sich genau zurück, als er das OK-Team 2014 übernommen hat. "Ich war als Hobbyläufer aktiv und dann kam irgendwann die Frage, ob ich es nicht übernehmen möchte, und da konnte ich eigentlich nicht Nein sagen", erzählt Küng. Bei seinem ersten 3-Länder-Marathon als OK-Chef waren es knapp 5500 Läuferinnen und Läufer, heuer sind es über 12.000.

3-Länder-Marathon OK-Chef Robert Küng (r.) im Gespräch mit VOL.AT-Sportchef Simon Bitriol. ©Ländle TV

Der Traum von 10.000 Teilnehmern wurde letztes Jahr geknackt

"Wir hatten immer den Traum, die 10.000 zu knacken, das haben wir letztes Jahr geschafft", sagt Küng. Dass es dann heuer gleich über 12.000 werden, damit hat niemand gerechnet. "Vor zwei Jahren war das noch undenkbar", sagt Küng.

Einzigartiges Ambiente im Dreiländereck

"Was uns einzigartig macht, sind die drei Länder", meint Küng. Das grenzenlose Laufen sei für die meisten Menschen auf der Welt nicht selbstverständlich. "Das können sich Leute aus Neuseeland oder Australien nicht vorstellen", erzählt der 62-Jährige. Das sieht man auch am Teilnehmerfeld, zahlreiche Athletinnen und Athleten aus den USA oder Brasilien kommen für den 3-Länder-Marathon in die Region.

Sechs Millionen Euro für die Wirtschaft

Der Marathon bringt nicht nur Bewegung auf die Straßen, sondern auch in den regionalen Wirtschaftskreislauf. Denn: Die meisten auswärtigen Teilnehmer bleiben im Schnitt drei Tage in der Region, erklärt Küng: "Entweder reisen sie am Freitag an und fahren Sonntag nach dem Lauf wieder heim oder sie bleiben von Samstag bis Montag."

Und in dieser Zeit lassen sie Geld da: etwa 200 Euro pro Tag und Person, so die Schätzung, inklusive Hotel, Verpflegung und Ausgaben vor Ort. Hochgerechnet ergibt sich daraus eine Wertschöpfung von über sechs Millionen Euro für die Region, ein willkommener Umsatzschub am Ende der Tourismussaison.

Küng schätzt vor allem das "Grenzenlose" am 3-Länder-Marathon. ©Ländle TV

700 freiwillige Helferinnen und Helfer

Ungefähr 700 freiwillige Helferinnen und Helfer sind beim heurigen 3-Länder-Marathon im Einsatz. "Das sind etwa 60 bis 70 mehr als letztes Jahr", sagt Küng. "Wir haben die Infrastruktur natürlich an die gestiegene Teilnehmerzahl angepasst", ergänzt der 62-Jährige.

Wo soll’s hingehen?

Langfristig soll der 3-Länder-Marathon eine tolle Laufveranstaltung für die Region bleiben. "Ziel ist auf keinen Fall eine Professionalisierung. Es darf noch ein bisschen wachsen, das Persönliche und Ehrenamtliche soll aber bleiben", sagt Küng.

Der Marathon-Tag des OK-Chefs

Küngs Sonntag beginnt gegen 5 Uhr in der Früh. "Zuerst fahre ich die Strecke nochmals ab, dann schaue ich nochmal bei der Nachmeldung vorbei und dann geht es eh schon rüber zum Start nach Lindau. Nach dem Start fahre ich zurück ins Ziel und bin eigentlich den restlichen Tag im Zielgelände", erklärt der OK-Chef.

Eine schöne Geste ist, dass er die letzten drei Kilometer mit der letzten Läuferin/dem letzten Läufer ins Ziel läuft und die Helferinnen und Helfer im Ziel Spalier stehen. "Das machen wir seit vielen Jahren, das ist immer ein ganz besonderer Moment." Anschließend beginnen bereits die Aufräumarbeiten. "Kurz vor 19 Uhr schauen wir dann noch gemeinsam den zehnminütigen Zusammenschnitt im TV an, ehe das OK-Team noch gemeinsam essen geht. Das geht aber meistens nicht so lange, weil alle müde sind. So gegen 21 Uhr ist man dann zu Hause", schließt Küng seinen Tag ab.

(VOL.AT)

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