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3-Banken von Subprime-Krise nicht direkt betroffen

Die miteinander verschränkten drei börsenotierten Regionalbanken Oberbank, BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) und BKS (Bank für Kärnten und Steiermark) wurden 2007 von der Subprime-Krise nicht direkt betroffen.

Auch indirekt seien die Auswirkungen “nicht großartig” spürbar gewesen, sagte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger bei der gemeinsamen Bilanzpressekonferenz in Wien. Der indirekte Abwertungsbedarf wurde im einzelnen nicht beziffert.

“Die Geschäftspolitik der 3-Banken-Gruppe hat sich noch nie so bewährt, wie in der Subprime-Krise”, so der Sprecher der Gruppe, BKS-Chef Heimo Penker. Diese Geschäftspolitik sei auf den langfristigen Erhalt der Häuser und den sorgfältigen und konservativen Umgang mit den Geldern ausgerichtet. “Wir gehen Risiken nur ein, wenn wir diese einschätzen und tragen können”, meinte Penker. Auch ihren Instituten seien solche Papiere angeboten worden, sie wären auch ertragskräftiger gewesen. “Warum hätten wir in den USA Wohnbaufinanzierungen vornehmen sollen, wenn wir vom dortigen Markt keine Kenntnisse haben?”, so der BKS-Chef.

“Wir haben das nicht nachvollziehen können, dass man bei angeblich risikolosen Geschäften solche Renditen machen kann”, sagte Gasselsberger. Die Oberbank verzichte oft auf spekulative Chancen, um Volatilitäten zu vermeiden. Im zweiten Halbjahr habe sich das Wertpapiergeschäft aber nicht mehr so günstig entwickelt. Die Zurückhaltung der Kunden sei noch immer spürbar.

Im ersten Quartal sei es zu einem knapp zweistelligen Rückgang bei den Wertpapierprovisionserträgen gekommen. Auch BTV und BKS berichten von Rückgangen im Wertpapiergeschäft im ersten Quartal. “Das ist eine allgemeine Erscheinung”, sagte Penker. Laut Penker wurden von der Subprime-Krise in der BKS zwei Investmentfonds zu einem kleinen Teil betroffen, darunter habe die Rendite des Gesamtfonds gelitten. “Die BKS hatte keine Mühe, ihre Mittel im Kreditgeschäft unterzubringen, wir mussten keine Veranlagungen suchen”, so Penker.

Die BTV habe sich bereits im November auf die Krise ausgerichtet und rechtzeitig reagiert, so BTV-Vorstandsmitglied Matthias Moncher. Die Abwertungen im Wertpapiergeschäft seien etwas höher ausgefallen, da die BTV traditionell stärker in diesem Geschäftsbereich engagiert sei. Die Erträge bei den Wertpapierprovisionen im Retail-Bereich seien 15 Prozent unter dem Vorjahr gelegen.

Für die 3-Banken-Gruppe war 2007 wieder ein “hervorragendes” Jahr, so Penker. Die Bilanzsumme wuchs um 8,9 Prozent auf 28,14 Mrd. Euro, die Kredite um 5,9 Prozent auf 17,22 Mrd. Euro und die Primäreinlagen um 16,6 Prozent auf 18,79 Mrd. Euro. Es wurden 3.531 Mitarbeiter (+192) beschäftigt, die Zahl der Geschäftsstellen stieg auf 219. Expandiert wurde vor allem im angrenzenden Ausland, wo die Gruppe gemeinsam auf 50 Filialen betreibt. Hauptkunden seien mittelständische Firmenkunden. Einen Einfluss der Bank Austria, die jeweils eine Sperrminorität an den drei Häusern hat, gebe es nicht. Die BTV wird ihre Dividende von 1,4 auf 1,5 Euro je Aktie erhöhen und damit mit den beiden anderen Instituten gleichziehen.

Oberbank-Chef Gasselsberger plant heuer weitere 6 bis 8 neue Filialen zu eröffnen und setzt heuer auf “organisches Wachstum durch Expansion”. Die Kreditnachfrage sei noch hoch, die Konjunktur laufe noch sehr gut. Bei der Veranlagung gebe es einen Trend nach sicheren Häfen, beim Kreditrisiko sei kein Anstieg zu bemerken. “Die Rahmenbedingungen haben sich für uns nciht dramatisch geändert”, so Gasselsberger.

In der BKS werde das erste Quartal 2008 über dem Vorjahr liegen, sagte Penker. Für 2008 sei er optimistisch. Für heuer, wahrscheinlich im Herbst, ist eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von 5 Mio. Euro geplant.

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