Wenn die Oberschenkel brennen, der Puls rast, die Waden beißen und jeder Schritt zum Kraftakt wird, dann ist der Montafoner Treppencup in vollem Gange.
Am Samstag startet zum 19. Mal die Herausforderung "Europatreppe 4000" in Partenen. Mit dabei: rund 150 Läuferinnen und Läufer, die sich der vielleicht härtesten Treppe Europas stellen.

Eine Treppe, die ihren Namen nicht verdient
Was einst als unscheinbare Versorgungstreppe für den Bau der Silvrettastauseen diente, gilt heute als das "größte Fitnessgerät der Alpen". Der Weg führt über exakt 3.609 unregelmäßige Stufen, verteilt auf 1,5 Kilometer Länge und 700 Höhenmeter.
Eine Strecke, die durch ihre Steilheit mit bis zu 86 Prozent Neigung selbst Spitzensportler an ihre Grenzen bringt.
Jeder Schritt zählt
"Man spürt bei jeder Stufe, dass sie anders ist – mal höher, mal schmaler, dann wieder weit auseinander", erklärt Mitorganisator Josef Manahl gegenüber VOL.AT. Das mache den Aufstieg technisch anspruchsvoll und mental herausfordernd.
Der Streckenrekord stammt aus dem Jahr 2007: Gerd Hagspiel schaffte die Tortur in 20:28 Minuten. Eine Marke, an der sich viele versuchen, aber nur wenige annähern.

"Wer halbwegs fit ist, schafft es in unter einer Stunde"
Manahl rechnet mit einem breiten Teilnehmerfeld: "Wer halbwegs fit ist, schafft es in unter einer Stunde hinauf." Der Start erfolgt um 11 Uhr, das Ziel liegt auf imposanten 1.750 Metern Seehöhe, der Ausgangspunkt befindet sich etwa 750 Meter tiefer in Partenen.

Ein Event mit Geschichte und Haltung
Veranstaltet wird der Treppencup vom Skiclub Partenen in Kooperation mit Montafon Tourismus. Die Europatreppe selbst wurde 1928 errichtet und ist nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein symbolischer Ort: Sie steht für den menschlichen Willen, sich gegen scheinbar Unmögliches zu behaupten.
Der Wettbewerb zieht seit 1999 Jahr für Jahr Menschen an, die sich dieser Herausforderung stellen wollen und dabei oft auch persönliche Grenzen verschieben.

Abstieg mit Aussicht
Wer das Ziel erreicht hat, darf wählen: Rückweg über den Rundwanderweg oder entspannt mit der Vermuntbahn zurück ins Tal. Doch der wahre Sieg liegt für viele nicht im Tempo, sondern im Ankommen.


Schmal, steil, steinig und nichts für schwache Nerven
Am Tag darauf, am Sonntag, wartet der Montafoner Berglauf in Partenen mit einer echten Grenzerfahrung auf: Auf zwei Kilometer Strecke sind rund 500 Höhenmeter zu bewältigen.
Die Route verlangt höchste Konzentration – von wurzeligen Waldpfaden über steinige Passagen bis zu engen Serpentinen durch den Zerresner Wald.
Zieleinlauf begleitet von Applaus und Alpenblick
Die letzten 300 Meter hinauf zum Berggasthaus Alpstöbli Tafamunt sind geprägt von der Unterstützung der Zuschauer und dem Ausblick auf ein beeindruckendes Bergpanorama.
Was mit einem Start vor dem Portal "Kops I" beginnt, endet nach fordernden Abschnitten in einer idyllischen Maisäßlandschaft. Ein Lauf, der nicht nur die Beine, sondern auch das Herz berührt.
(VOL.AT)
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