"Eine Vorab-Einschätzung haben wir nicht", sagte Wifo-Volkswirt Josef Baumgartner am Dienstag zur APA. Wie sich die seit 8. November geltende 2G-Regel auswirkt, werde man in einer Woche wissen. Erste Folgen des Lockdown seien Anfang Dezember sichtbar.
Erste Einschätzungen erst Ende November möglich
Baumgartner erstellt beim Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) seit der Corona-Pandemie einen wöchentlichen Wirtschaftsindikator (WWWI). Die Daten für die Kalenderwoche 45, jene vom 8. bis zum 14. November, seien im Laufe dieser Woche verfügbar und der Index für die Kalenderwochen 44 und 45 werde am Dienstag den 23. November veröffentlicht, sagte Baumgartner zur APA. "Da werden wir auch versuchen eine erste Einschätzung zur 2G-Regel zu machen."
"Was wir aber aus früheren Verschärfungen wissen, ist, dass die Maßnahmen nicht schon in der ersten Woche nach Inkrafttreten ihre volle Wirkung zeigen, sondern sich in den ersten ein bis zwei Folgewochen die Wirkung noch etwas verstärkt", erklärte der Wifo-Ökonom. "Durch den ab dem 15. November zusätzlich wirkenden Lockdown für Ungeimpfte werden sich diese beiden Effekte aber überlagern und sind nicht unterscheidbar", so Baumgartner. Spätestens am 7. Dezember erwartet er, den gemeinsamen Effekt der 2G-Regel und dem Lockdown für Ungeimpfte einschätzen zu können.
Wirtschaft brach am stärksten im ersten Lockdown ein
Am stärksten brach die Wirtschaft im ersten Lockdown ein. Dieser hatte im Frühjahr 2020 dazu geführt, dass die Wirtschaftsleistung zeitweise im Wochenschnitt um 20 Prozent unter dem Wert im selben Zeitraum vor der Krise lag. Beim zweiten Lockdown im November 2020 sank die Wirtschaftsleistung nur noch etwa halb so stark. Im dritten Lockdown im Jänner 2021 war das Minus dann wieder etwas größer.
Überschlagsweise hatte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr vor zwei Wochen im "Standard" folgende Rechnung angestellt: Bei den Lockdowns im vergangenen Winter gab es einen Wertschöpfungsverlust von etwa 200 Mio. Euro pro Arbeitstag. Wenn jetzt die Ungeimpften, ein Drittel der Bevölkerung, zuhause bleiben muss, würde der Wertschöpfungsverlust ebenfalls ein Drittel, also etwa 70 Mio. Euro, betragen. Allerdings, so Felbermayr, sei nicht sicher, ob man den Rest der Wirtschaft vor negativen Auswirkungen bewahren könne.
(APA/Red)
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