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250 Feuerwehren in Niederösterreich

Niederösterreich ist am Donnerstag von schweren Unwettern heimgesucht worden. Mehr als 250 Feuerwehren standen in 18 Bezirken im Einsatz.

Umgestürzte Bäume wurden von den Straßen zu entfernt, überflutete Keller ausgezupumpt oder abgedeckte Dächer zu gesichert, teilte Feuerwehrsprecher Thomas Neuhauser mit. Gegen 19.00 Uhr hatte sich die Wettersituation seinen Angaben zufolge „maßgeblich beruhigt“.

Besonders stark betroffen waren die Bezirke St. Pölten, Tulln, Baden, Korneuburg und Wiener Neustadt. Im Altarm der Donau bei Greifenstein (Bezirk Tulln) gerieten mehrere Schwimmer und Boote in Seenot. Alle Personen wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Zunächst war noch die Rede von einer möglicherweise vermissten Person gewesen. Wie viel Schaden durch das Unwetter entstanden war, stand vorerst nicht fest.

Gegen 16.30 Uhr zog die Unwetterfront über den Bezirk St. Pölten hinweg. Binnen kürzester Zeit knickte der Sturm Bäume wie Streichhölzer, mehrere Straßen wurden durch Starkregenfälle überflutet. Hausdächer wurden abgedeckt und zerstört, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando mit.

Ein Baum blockierte die B20 (Mariazeller Bundesstraße) im Raum Wilhelmsburg, ein Verkehrschaos im Abendverkehr war die Folge. Stark betroffen war auch der Raum Neulengbach. Umgehend wurden 20 Feuerwehren alarmiert, um die Schäden zu minimieren. Im Sekundentakt läutete in der Bezirksalarmzentrale der Notruf. Feuerwehrsirenen waren in der Folge auch in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) nahezu durchgehend zu hören. Im Ortsteil Weidling rissen heftige Sturmböen große, alte Bäume rund um die Pfarrkirche um. Autos wurden beschädigt, verletzt dürfte nach ersten Angaben der Feuerwehr niemand sein.

Vom Unwetter waren auch die Bundesbahnen und der Flughafen Wien in Schwechat betroffen. Laut ÖBB-Konzernsprecher Thomas Berger gab es Behinderungen auf der Süd- und Westbahn, auf der Franz Josefs-Bahn und auf den Schnellbahn-Linien S2 und S3. Hauptgrund waren in Fahrleitungen gestürzte Bäume. Auf dem Flughafen Wien stand der Verkehr nach Angaben von Sprecherin Brigitta Pongratz von 17.01 bis 17.35 still, Starts und Landungen waren nicht möglich. Windspitzen hatten kurzzeitig bis zu 110 km/h erreicht.

Bei Mödling hatte gegen 16.45 Uhr ein Kranausleger die Fahrleitung der Südbahn beschädigt. Im Transportkorb des Turmdrehkranes war gegen 18.30 Uhr noch eine Person eingeschlossen. Nach erfolgter Abschaltung der Fahrleitung wurde der unverletzte Mann von der Feuerwehr gerettet, teilte Neuhauser mit.

Stefan Spielbichler, Sprecher der NÖ Rettungsleitstelle LEBIG, berichtete im APA-Gespräch von zumindest einer Verletzten. Am Flughafen Wien kam eine Frau durch den starken Wind zu Sturz. Sie klagte in der Folge über Schmerzen in der Brust.

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