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25 Jahre Mauerfall in Berlin: Das Ende einer Epoche

Heute vor genau 25 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen.
Heute vor genau 25 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen. ©dpa
Am 9. November jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. Wir haben die wichtigsten Eckpunkte um die historischen Ereignisse, die zum Bau und Fall der Berliner Mauer führten, für Sie zusammengefasst.

Der 9. November 1989 ist das symbolische Ende einer Epoche – der jahrzehntelangen Trennung von DDR und der Bundesrepublik Deutschland.

16 Fakten zur Berliner Mauer

1. Die „Mauer“

Den Begriff „Mauer“ in diesem Zusammenhang wurde erstmals von DDR-Politiker Walter Ulbricht verwendet. Ein Reporter fragte, ob die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird. „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, war Ulbrichts Antwort. Rund zwei Monate später wurde mit dem Mauerbau begonnen.

2. „Tag des Mauerbaus“

Germany Berlin Wall 50th Anniversary
Germany Berlin Wall 50th Anniversary ©AP

Der 13. August 1961 ist der symbolische „Tag des Mauerbaus“. Eigentlich wurden an diesem Tag lediglich die Sektorengrenzen geschlossen. Als Grenzsicherung wurden später Mauern und Zäune aufgebaut.

3. Protestdemonstration

Der damals regierende Bürgermeister Willy Brandt wehrte sich vehement gegen eine Teilung Berlins, war schließlich aber machtlos. Drei Tage nach der Schließung der Sektorengrenzen demonstrierte er mit 300.000 West-Berlinern vor dem Rathaus Schöneberg.

4. Die Alliierten

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„Es ist keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg“, sagte US-Präsident John F. Kennedy zum Mauerbau. Auch der britische Premier konnte der Abgrenzung nichts zwangsweise Schlechtes abgewinnen: „Die Ostdeutschen halten den Flüchtlingsstrom auf und verschanzen sich hinter einem noch dichteren Eisernen Vorhang. Daran ist an sich nicht Gesetzeswidriges.“

5. Einreisebestimmungen

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Schon fast zehn Jahre bevor die Mauer überhaupt gebaut wurde, war es für West-Berliner nicht mehr möglich frei in die DDR zu reisen. 1963 war es ihnen allerdings noch einmal erlaubt vor Jahresende ihre Verwandtschaft im Ostteil Berlins zu besuchen.

6. Flucht

Viele Menschen flüchteten aus der DDR ohne Genehmigung der Behörden auf teilweise illegalen und gefährlichen Wegen, wie zum Beispiel durch Fluchttunnel oder durch die Spree. Von der Gründung der DDR (7. Oktober 1949) bis Juni 1990 verließen über 3,8 Millionen Menschen die DDR. Nur 480.000 von ihnen verließen den Staat legal. Weitere 400.000 kehrten später wieder in die Deutsche Demokratische Republik zurück.

7. Ronald Reagan

Der damals amtierende US-Präsident hielt am 12. Juni 1987 auf einem Holzgerüst vor der Sperranlage am Brandenburger Tor eine Rede. Darin forderte er den sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow auf, die Mauer niederzureißen. Drei Jahre nach dem Mauerfall wurde Ronald Reagan zum Ehrenbürger Berlins ernannt.

8. “Antifaschistischer Schutzwall”

In der DDR-Propaganda wurde die Mauer als Schutzwall gegen “Abwanderung, Unterwanderung, Spionage, Sabotage, Schmuggel, Ausverkauf  und Aggression aus dem Westen” gesehen.

9. Die Öffnung

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Bereits im Oktober 1989 bereitete die DDR-Regierung die Öffnung der Mauer vor. Am Morgen des 9. November erhielt schließlich das Innenministerium den Auftrag ein neues Reisegesetz zu erarbeiten. Günter Schabowski von der Sozialistischen Einheitspartei gab noch am selben Abend eine Pressekonferenz bei der er die sofortige Öffnung der Mauergrenze verkündete. Diese Aussage war allerdings unüberlegt.

10. Der Fall

Die Rundfunk- und Fernsehsender gaben die Information weiter und tausende Ost-Berliner strömten zur Mauer. Weder die Grenztruppen noch die Passkontrolleinheiten waren auf einen solchen Auflauf vorbereitet.

11. Annemarie Reffert

Um 21.15 Uhr am 9. Novemer 1989 passierten Annemarie Reffert und ihre Tochter als Erste den Grenzübergang Helmstedt-Marienborn und waren somit die ersten DDR-Bürgerinnen, die nach West-Berlin kamen.

12. Keine Passkontrollen

FILE GERMANY ANNIVERSARY OF PEACEFUL REVOLUTION

Nach dem Ansturm der Menschenmassen wurde um 23.30 Uhr beschlossen, die Übergangsstelle zu öffnen und die Passkontrollen einzustellen. Nach Schätzungen gelangten in den ersten 45 Minuten rund 20.000 Menschen nach West-Berlin.

13. Die Mauer erklommen

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In der Nacht und auch am darauffolgenden Tag kletterten die euphorischen Menschen auf die Mauer, in den Kneipen wurde Freibier ausgeschenkt und rund um den Kurfürstendamm gab es einen Volksauflauf und einen hupenden Autokorso.

14. David Hasselhoff

David Hasselhoff sang vor der feiernden Menge seinen Hit “Looking for Freedom”, das auch heute noch oft mit dem Fall der Berliner Mauer in Verbindung gebracht wird. In einem Interview sagte Hasselhoff, dass die Ereignisse an diesem Tag sicher auch sein Verdienst seien.

15. Mauerspechte

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Tausende Menschen kamen nach dem Mauerfall zu den Überresten der Berliner Mauer und bearbeiteten sie selbst mit Hammer und Meißel. Beweggründe dafür gab es viele, doch die meisten wollten ein “Mauersouvenir” oder verkauften die Steinbrocken später weiter.

16. Checkpoint Charlie

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Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Grenzübergänge zwischen 1961 und 1990. Das Kontrollhäuschen ist heute im Berliner AlliiertenMuseum zu sehen, seit 2000 steht eine originalgetreue Nachbildung am Ursprungsort. (red)

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